Fußball

Nach glücklichem 1:0 kann nur ein Selbstfaller Rapid das Semifinale kosten

Ein Eigentor von Djurgardens Mittelfeldspieler Hampus Findell, der nur wegen Sperren und Verletzungen zum Zug kam, brachte vor 23.500 Zuschauern in der Stockholm Arena Rapid den glücklichen 1:0 (0:0)-Auswärtssieg und dem Semifinale in der Conference League ganz nahe. Nur noch ein Selbstfaller am Gründonnerstag im ausverkauften Weststadion kann Grün-Weiß das erste Semifinale in einem europäischen Bewerb seit 29 Jahren kosten. Damals spielt Rapid im Europacup der Cupsieger gegen Feyenoord, kam ins Endspiel. Diesmal würde Chelsea der Gegner sein und wäre der Aufstieg ein Jahrhundertereignis. Chelsea gewann Donnerstag bei Legia Warschau 3:0 (0:0), ohne in Besetzbesetzung zu spielen.

Rapid begann wieder mit Moritz Oswald wie zuletzt beim Heimsieg gegen Banja Luka oder in Graz als Linksverteidiger, mit Winterkauf Romeo Amane  statt des gesperrten Mamadou Sangare im zentralen Mittelfeld, vorne wieder mit der Doppelspitze Dion Beljo und Ercan Kara. Mathias Seidl begann auf der Dank, ein weiterer Akt in der „Demontage „des Kapitäns. Rapid tat sich von Beginn an mit der aggressiven Spielart der Schweden schwer, verlor viele Zweikämpfe, Djurgarden war mit Ausnahme von zehn Minuten die aktivere und präsentere Mannschaft. Mit Ausnahme einer kuren Phase nach Rapids erster Chance in der 13. Minute. Die schuf sich Amane durch einen Ballgewinn vor Djurgardens Strafraum selbst, vergab sie aber in seinem ersten Spiel von Beginn an nach vier Monaten. Das war seine auffälligste Aktion. Zur Pause hätte Djurgarden in Führung liegen können, das verhinderte auch Tormann Niklas Hedl.

Entgegen dem Spielverlauf umjubelte Rapid nach 62 Minuten Louis Schaub. Zuvor übergab er die Kapitänsschleife dem für Amane eingewechselten Seidl. Dann dribbelte der „Mister Europacup“ im Djurgarden-Strafraum bis zur Toroutlinie, brachte den Ball mit dem schwächeren rechten Fuß gerade noch zur Mitte, Findell fälschte den Pass in eigene Tor ab. Rapid im Glück, mitunter waren die „Wien West, Hütteldorf“-Sprechchöre aus dem Rapid-Fanblock lauter als die Choräle der Djurgarden-Anhänger. Seidl erwies sich als belebendes Element, aber Djurgarden machte im Finish wieder Druck. Nach 85 Minuten gab es den emotionalsten Moment: Guido Burgstaller kam für Kara. Inklusive Nachspielzeit war er mit schwarzem, gepolsterten Stirnband elf Minuten und 20 Sekunden im Einsatz. Und das nur 117 Tage nach dem erlittenen Schädelbasisbruch. Beeindruckend, Wahnsinn.

Es stimmt zwar, dass erst Halbzeit, noch ein Spiel aussteht, Djurgarden in Wien zwei in Stockholm gesperrte Offensivspieler zur Verfügung hat. Aber wenn man sich die vier Auswärtsresutate der Schweden in der Conference League ansieht, wäre es an der Grenze zur Blamage, sollte Rapid daheim mit einem oder zwei Toren Differenz verlieren. Djurgarden spielt in Linz beim LASK 2:2, gewann gegen New Saints aus Wales 1:0, auf Island gegen Vikingur Reykjavik 2:1, verlor auf Zypern gegen Paphos 0:1. Gegen Djugarden nich auszuscheide, wäre ein Zeichen von Schwäche!

 

 

Foto: UEFA.

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