Das kam unerwartet, passierte aber doch: Rapid holte einen Neuen! Aber keinen, der auf Anhieb als Verstärkung eingeplant ist, sondern eher ein Langzeitprojekt. Das ist der 1,90 Meter große Tormannriese Bernhard Unger aus Mattersburg, der bisher einmal in der Bundesliga einmal zum Einsatz gekommen war. Beim letzten Match der Burgenländer in der obersten Spielklasse vor dem Konkurs, dem 0:1 bei der Austria Anfang Juli. Der 21 jährige überzeuge den grün-weißen Tormanntrainer Jürgen Macho, bekam daher von Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic einen Zweijahresvertrag. Muss sich in der Tormannhierarchie hinauf kämpfen. Beginnt als Nummer drei hinter Richard Strebinger und Paul Gartler. Ex aequo mit dem 18 jährigen Niklas Hedl, der als Toptalent gilt. Unger ist der Nachfolger von Tobais Knoflach, der Rapids Angebot ablehnte. Die von ihm geforderte Garantie als Nummer eins wollte und konnte Knoflach keiner geben. Weder Barisic, noch Trainer Didi Kühbauer, noch Macho.
Unger und seine Familie gehören zu den tausenden Rapid-Fans im Burgenland. Daher war für ihn die Chance, bei WSG Swarovski Tirol vielleicht sogar zur Nummer eins zu werden, kein Thema mehr als aus Hütteldorf Interesse signalisiert wurde. Mit Unger hat dessen Berater Reza Mostafaie auch seinen zweiten Mattersburger Klienten in de Bundesliga platziert. Der zweite, Christoph Halper, landete bereits letzte Woche bei St.Pölten, dessen Sportchef Georg Zellhofer sich gestern noch einen aus der „Konkursmasse“ sicherte: Den 20 jährigen Abwehrspieler Michael Steinwender. Andreas Gruber, der Mattersburg auch ohne Konkurs verlassen hätte, steht beim LASK vor der Tür. Als Nachfolger von Dominik Frieser, falls dessen Wechsel in die zweite englische Liga zu Barnsley und seinen Landsleuten Gerhard Struber, Michael Sollbauer und Marcel Ritzmaier perfekt wird. Der LASK machte Mittwoch in Zell/Ziller beim Test gegen Werder Bremen keine gute Figur, verlor 1:4 (0:2). Die Bremer sind derzeit auf Trainingslager in Tirol.
Wolfsberg, der Ex-Klub des österreichischen Barnsley-Trios, scheint Schwierigkeiten mit seinem Schützenkönig Shon Weissman zu haben. Zunächst wurde der Israeli freigestellt, weil er bei der Geburt seiner Tochter dabei sein wollt. Was völlig verständlich und nachvollziehbar war. Obwohl Mutter und Kind wohlauf sind, fehlt er aber jetzt im Trainingslager in Maria Alm, bei dem die Kärntner Dienstag gegen Ajax Amsterdam beim 0:2 (0:1) phasenweise durchaus mithielten. Das sieht so aus, als wolle er die Freigabe für einen Interessenten „erstreiken“. Zwar erklärte Prsident Dietmar Riegler stets seine Bereitschaft, Weissman zehen zu lassen, aber vielleicht geht es um die von Riegler geforderte Ablöse, die bei fünf Millionen Euro liegen soll. Freigabe durch Streik – dafür gibt es prominente Vorbilder. Frag nach bei Adi Hütter, in dessen Salzburg-Ära so Sadio Mane seinen Wechsel zu Southampton erzwang. Oder ber Austrias General Manager Peter Stöger, der bei Borussia Dortmund miterlebte, wie sich Torjäger Pierre Emerick Aubameyang zu Arsenal striekte. Der hatte nachher immerhin so viel Anstand, sich aus London bei Stöger telefonisch für diese Aktion zu entschuldigen.