Gegen Blau Weiß Linz kassierte Rapid im August mit 0:3 die erste von inzwischen sechs Auswärtsniederlagen in 13 Spielen. Zuletzt gab es fünf hintereinander. Dem gegenüber steht nur ein Auswärtssieg, im Oktober das 1:0 bei Schlusslicht Altach durch ein Tor von Dino Beljo. Die Auswärtsschwäche ist einer der Gründe, warum Rapid nur Fünfter ist, um einen Europacupplatz zittern muss. In solchen Situationen kam es bei Rapid schon einige Male zum Trainerwechsel. Mittwoch ist es auch so weit, allerdings nur für das Spiel bei Blau Weiß Linz. Robert Klauß bekam von Sportvorstand Markus Katzer eine Jobgarantie bis Saisonende. Gut für Klauß, dass nicht einer wie LASK-CEO Siegmund Gruber bei Grün-Weiß etwas zu entscheiden hat. Bei dem wäre er schon nicht mehr im Amt.
Dass Klauß Mittwoch auf der Tribüne Platz nehmen muss, hat mit dem unberechtigten Ausschluss von Tormann Tobias Hedl, der am Ostersonntag das 1:5-Debakel in Wolfsberg einleitete, zu tun. In den Diskussionen darüber sah Klauß von Schiedsrichter Sebastian Gishamer die gelbe Karte. Es war seine fünfte. Klauß legt es sich verbal auch zuvor mit Referee oder viertem Offiziellen an, wenn keiner seiner Spieler zu Unrecht die rote Karte ah. Fünf gelbe Karte bedeutet automatisch ein Spiel Sperre. Hedl kann hingegen in Linz mithelfen, den Niedergang von Rapid zu stoppen: Der Strafsenat der Bundesliga hatte Dienstag keine andere Wahl, als das Verfahren gegen den Keeper einzustellen. Zumal Gishamer, der zuletzt auch im Mittelpunkt stand, als er nach Austrias Cup-k.o. Aleksandar Dargovic wegen Beleidigung die rote Karte zeigte, in TV-Interviews seinen Fehler eingestand, auch der VAR-Report bestätigte, dass Hedl kein Vergehen beging. Ein Thema bleibt allerdings das „Versagen“ von VAR Manuel Schüttengruber, der Gishamer nicht zum On Field Review schickte. Bedenklich, dass bei diesem Match auch der VAR-Supervisor im Meidlinger VAR-Zentrum im Einsatz war und diesen Fehler nicht verhinderte. Das ist der Ungarn György Ring, den sein Landmann Viktor Kassai mitbrachte, als er vor zwei Jahren Schiedsrichterchef in Österreich wurde. Dienstag war Schüttengruber schon wieder im Einsatz. Bei GAK – Hartberg schickte er diesmal Schiedsrichter Alain Sadikovski zum On Field Review, der daraufhin die gelbe Karte von GAK-Joker Thorsten Schriebl in eine rote verwandelte.
Zurück zum Thema Rapid-Schwäche: Wenn es in den zwei Partien gegen Blau Weiß Linz, den Ex-Klub von Kapitän Matthias Seidl, nicht zwei Siege gibt, könnte es passieren, dass die Jobgarantie von Katzer für Klauß nicht hält. Ihn vertritt sein Assistent Stefan Kulovits als Chef in der Coaching Zone. Diese Konstellation gab es schon einmal in dieser Saison und endete mit einem Auswärtssieg, dem 2:1 zum Start in die Ligaphase der Conference League gegen Basaksehir Istanbul.