Fußball

Potzmann, Ullmann, Kvasina und Rep an der Transferfront

Am neuen Mannschaftsbild des LASK in Pasching, wo bis 2022 in der Raiffeisen-Arena stat wie bisher in der TGW-Arena gespielt wird, ist Max Ullmann als Dritter von rechts in der untersten Reihe noch zu sehen. Aber muss  das Bild nochmals geschossen werden, weil es sich der Linksverteidiger aus Österreichs U21, der bei der Europameisterschaft  gegen Deutschland beim 1:1 in Udine eine Stunde lang sensationell gut spielte, verändert? Ullmann ist jedenfalls ein Teil der Gerüchtewelle in Sachen Transfers der Bundesliga, die offenbar Günter Kreissl, der Sportchef  von Sturm Graz, in Bewegung gebracht hat. Mit dem Plan, Marvin Potzmann, nach einem Jahr bei Rapid wieder zurückzuholen. Um mit Heimkehrer Thorsten Röchter und ihm wieder die komplette linke Seite aus der Erfolgssaison 2017/18 aufbieten zu können. Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic würde Potzmann ziehen lassen, allerdings nur gegen eine Ablöse. Aus Graz war Potzmann ablösefrei nach Hütteldorf gewechselt.

Wenn sich Sturm bereit zeigt, Geld in Potzmanns Rückkehr zu investieren, bräuchte Rapid einen Nachfolger von Potzmann, der links den Platz des an Celtic Glasgow verkauften Boli Bolingoli einnehmen soll. Und da kommt eben fast zwangsläufig Ullmann ins Gespräch. Eine naheliegende Lösung. Der LASK hat ihn bis 2021 unter Vertrag, finanziell nach den Bandendeals mit Raiffeisen und der Verlängerung mit der Hypo Oberösterreich aber überhaupt  keinen Handlungsbedarf. Es soll eine vertragliche Ausstiegsklausel für Ullmann um eine Million Euro geben. Laut Linzer Insidern soll die aber nur für einen ausländischen Verein gelten. Zudem würde Ullmann bei einem Ja zu Rapid zwar zu einem populäreren Klub wechseln, aber zu keinem, der im August die Chance hat, sich für die Champions League zu qualifizieren, ab September sicher in der Gruppenphase der Europa League spielt. Aus sportlichen Gesichtspunkten spricht also wenig dafür, vom LASK zu Rapid zu übersiedeln.

In Hütteldorf setzt Barisic sein Pokerface auf, kommentiert nichts. Selbst wenn Ullmann für eine Million zu haben wäre, stünden danach trotz der drei Millionen aus Glasgow für Bolingboli keine Mittel mehr für den Kauf eines neuen Stürmers zur Verfügung. Zu viel Geld wurde bei Rapid in den letzten drei Jahren verbrannt. Ein anderes grün-weißes Transferprojekt scheint gescheitert: Pierre Ramos Akono, 19jähriger Mittelfeldspieler aus Kamerun, der im Kader des Nationalteams beim Afrika-Cup stand, im Frühjahr bei einem von dem Smart Sports Agency vermittelten Probetraining in Hütteldorf überzeugen konnte, wird das bessere Angebot aus Belgien von Eupen annehmen. Laut Ivo Chi, dem Chef von Smart Sports, der im Jänner Rapid auf Aliou Badji aufmerksam gemacht hatte. Eupen ist der Klub, der mit der weltberühmten Aspire-Academy in Katar kooperiert, finanziell dadurch vermutlich bessere Möglichkeiten als Rapid hat.

Auch in Mattersburg könnte sich etwas tun. Mario Kvasina, der 1,95 Meter große U 21-Teamstürmer, steht vor dem Wechsel zum slowakischen Meister Slovan Bratislava, der Mittwoch in der zweiten Qualifikationsrunde für die Champions League an Sutjeska aus Montenegro im Elfmeterschießen scheiterte. Ex-Austrianer Kvasina soll auf den  slowenischen Teamstürmer Andraz Sporar folgen, dessen Rückkehr in die zweite deutsche Liga bevorsteht. Sollte es mit Kvasina und Slovan Bratislava perfekt werden, steht bei Mattersburg der Nachfolger angeblich schon vor der Tür: Rajko Rep, der slowenische Kreativspieler von Hartberg. Der 29jährige könnte es sich mit dem Wechsel ins Burgenland finanziell sicher verbessern, würde sportlich einen herben Verlust für die Steirer bedeuten.

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