Seit sechs Jahren, seit seinem Wechsel von Red Bull Salzburg nach Wolfsburg, lässt Xaver Schlager das Verletzungspech nicht los. Knöchelbruch, Syndesmoseband, zweimal Kreuzbandriss, der 27 jährige Mentalitätsspieler ließ sich nicht unterkriegen, kam immer wieder zurück. Wer den Oberösterreicher etwas kennt, weiß, dass es diesmal nicht anders sein wird. Er musste sich einem Eingriff am operierten Knie unterziehen. Prophezeite Pause: „Nur“ sechs Wochen. Das bedeutet aber: Nichts wird es aus dem Comeback des Mittelfeldmotors in Österreichs Nationalteam in den Play-offs um den Aufstieg in die Nations League A gegen Serbien im März. Schlager wird wie seit dem 6:1 gegen die Türkei im März 2024 wieder fehlen, er verpasste auch seine zweite Europameisterschaft. Ohne seine Zwangspausen hätte Schlager garantiert viel mehr als bisher 43 Länderspiele absolviert.
Am 3. Mai letzten Jahres passierte bei Leipzigs Auswärtsspiel gegen Hoffenheim der zweite Kreuzbandriss innerhalb von 14 Monaten. Im November meldete er sich zurück, bis Weihnachten hatte er mit neuer Friseur, ohne Haarzopf, noch vier vielversprechende Einsätze. In der kurzen Winterpause trainiert er mit seinem Freund Konrad Laimer (Bild) im „Fitnesstempel“ von Sportwissenschaftler Franz Leberbauer am Fuschlsee, um in Leipzig durchzustarten. Alles schien nach Plan zu laufen. Bis er im letzten Vorbereitungsspiel gegen den tschechischen Drittligisten Banik Most einen Schlag auf das operierte Knie bekam. Seitdem muss er pausieren, fehlte in sieben Partien. Die Mitte Jänner von Österreichs Teamchef Ralf Rangnick geäußerte Meinung, dass Schlager wegen eines Knochenmarködems einige Zeit pausieren muss, wurde zwar in Leipzig dementiert, aber sie dürfte leider gestimmt haben. Aus Schlagers Knie wurde Flüssigkeit entfernt. Das Kreuzband wurde zwar nicht beschädigt, aber die Struktur herum. Offenbar schwerwiegender als vorerst angenommen.
Insgesamt versäumte Schlager seit August 2019 bei Wolfsburg und RB Leipzig nicht weniger als 90 Pflichtspiele. Leipzig kann ihn nicht gleichwertig ersetzen. Leipzigs Trainer Marco Rose, mit dem Schlager in Salzburg die Youth League gewann, hoffte aber: „Xaver wird uns in dieser Saison noch helfen können“. Um den Champions League-Platz zu erobern, auf dem Leipzig trotz aller Probleme als Vierter derzeit steht.
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