Fußball

Rapid, die Freunderlwirtschaft und teure Trennungen

Viele werten Rapids Trennung von Trainer Zoran Barisic als Beweis, dass es in Grün-Weiß keine „Freunderlwirtschaft“ gibt.  Weil sich Geschäftsführer Steffen Hofmann für den Verbleib von Barisic öffentlich aussprach, aber sich weder gegen die anderen Geschäftsführer noch im Präsidium durchsetzen konnte. Die Behauptung mag etwas für sich haben. Aber wenn man die derzeit kursierenden Nachfolgekandidaten betrachtet, könnte man auch wieder eine Freunderlwirtschaft konstruieren. Markus Schopp zeigt kein Interesse, von Hartberg nach Hütteldorf zu übersiedeln.  Der Salzburger Rene Maric, der zur Diskussion stand, nahm lieber den Job als Teamleiter für Trainerentwicklung und Spielidee am Campus von Bayern München an. Damit ist Maric nach Richard Kitzbichler der zweite Österreicher, der von Salzburgs ehemaligen Sportchef Christoph Freund einen Job beim deutschen Meister bekam. Bleiben Rapid-Varianten mit Ronald Brunmayr und dem 39 jährigen Deutschen Enrico Maaßen, der Anfang Oktober nach 15 Monaten bei Augsburg entlassen wurde. Nach 44 Spielen mit einem „überschaubaren“ Punkteschnitt von 0,95.

Brunmayr hat den gleichen Berater wie Geschäftsführer Markus Katzer in seinen aktiven Zeiten. Ist das  Freunderlwirtschaft? Maaßen ist wohl nur deshalb ein Kandidat, weil ihn Rapids Geschäftsführer Marcus Knipping aus Zeiten bei Borussia Dortmund kennt. Dort war Maaßen von 2020 bis 2022 Trainer der Amateure, ehe er den Sprung in die Bundesluga schaffte. Kann man das als „Bekanntenwirtschaft“ bezeichnen?  Auf jeden Fall kommen die Trennungs-Aktionen von Katzer  Rapid ziemlich teuer. Sowohl die im Frühjahr von Stefan Ebner nach 18 jähriger Tätigkeit als auch die aktuelle von Barisic und Thomas Hickersberger. Der Vertrag von Barisic läuft bis 2025. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Rapid einen kleinen Gewinn von 48.502 Euro. Ob sich der auch im laufenden ausgehen wird, wenn zwei Trainer mehr auf der Gehaltsliste stehen?

Einen Trainer, der nicht mehr im Amt ist, muss auch der LASK weiter bezahlen. Nämlich Didi Kühbauer. Dennoch kündigten die Linzer schon für das laufende Geschäftsjahr ein Rekordergebnis an. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. Durch das neue Linzer Stadion. Das Minus aus dem Geschäftsjahr 22/23 von 3,7 Millionen wird damit begründet, dass die Arena auf der Gugl ein halbes Jahr später als geplant bezugsfertig war. Dennoch hat der  LASK laut eigenen Angaben ein positives Eigenkapital von 30,4 Millionen. Präsident Siegmund Gruber wechselt in die Geschäftsführung, ist künftig „Chief Executive Officer“, der bisherige Vizepräsident Christoph Königslehner wird Präsident. Womit sich wenig bis nichts ändert: Alleine Gruber entscheidet, was passiert.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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