Fußball

Weissman hält Israel im Rennen: Dicke Luft bei der Schweizer Nati

Vor drei Jahren war Shon Weissman mit 30 Toren Schützenkönig in Österreichs Bundesliga. Danach verkaufte Wolfsberg den israelischen Torjäger um vier Millionen Euro nach Spanien zu Valladolid. Seit Jänner spielt er bei Granada, dem aktuell Vorletzten in der La Liga. Mittwochabend rettete Weissman in für Israel ganz schweren Zeiten die Mini-Chance auf das EM-Ticket. Jubelte knapp vor Schluss über seinen Ausgleich zum 1:1 (0:1) gegen die Schweiz (Bild). Wegen der bedrohlichen Lage im eigenen Land muss Israel praktisch auf neutralem Boden spielen. Das ist Ungarn. Aber nicht die Hauptstadt, sondern 40 Kilometer westlich in Felscut. Der Ort, aus dem Ungarns Staatschef Viktor Orban stammt. In der kleinen Pancho Arena spielte für Israel auch der Ex-Austrianer Alon Turgeman, Salzburg-Legionär Oscar Gloukh wurde von Teamchef Alen Hazan nach 65 Minuten eingewechselt. Da die Oktober-Spiele verschoben werden mussten, bestreitet Israel vier Spiele in zehn Tagen. Sonntag gab es in Pristina gegen Kosovo ein 0:1, Samstag geht es in Felscut gegen Rumänien weiter. Ein Sieg könnte das EM-Ticket bringen, wenn auch das letzte Spiel in Andorra gewonnen wird. 35 Mitglieder einer Anti Terror-Einheit und Geheimdienst-Mitarbeiter begleiten die Mannschaft, die Freitag am Weg zum Flughafen Tel Aviv in einen Raketen-Alarm geraten war. Die Spieler mussten sich im Straßengraben in Sicherheit bringen.

Die Schweiz hätte sich mit einem Sieg das EM-Ticket sichern können, liegt jetzt vor den letzten zwei Sielen punktgleich mit Rumänien vier Zähler vor Israel. Trotz Spieler von Champions League-Sieger Manchester City (Innenverteidiger Manuel Akanji), Italiens Tabellenführer Inter Mailand (Tormann Yann Sommer), Milan (der Ex-Salzburger Noah Okafor), Deutschlands Tabellenführer Leverkusen (Kapitän Granit Xhaka absolvierte sein 119. Länderspiel, ist jetzt Schweizer Rekordspieler) oder Adi Hütters AS Monaco (Denis Zakaria) gab es speziell nach der Pause eine schwache Leistung. Schon gegen Kosovo, Rumänien und Weißrussland verschenkte die Schweiz im Finish einen Sieg. „Ein einziger Flickenteppich“ giftete der „Blick“, die größte Schweizer Zeitung. Kapitän Xhaka hatte angesichts der nicht so schweren Gruppen zehn Spiele aus zehn Siegen gefordert, bisher gelangen nur vier in acht Partien. Samstag empfangen die Eidgenossen in Basel den Kosovo, ehe es Dienstag das „Finale“ um Platz eins in Bukarest gegen Rumänien gibt

Auch auf Europameister Italien, in der Gruppe der bereits fix qualifizierten Engländer derzeit drei Punkte hinter der Ukraine nur Dritter, warten entscheidende Spiele: Freitag in Rom gegen Nordmazedonien, Montag in Leverkusen gegen die Ukraine. Beide Partien sind live auf Puls 24 zu sehen, Johnny Ertl ist der Experte im Studio. An Nordmazedonien war Italien in der letzten WM-Qualifikation gescheitert.

Foto: UEFA.

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