Rapid vor Red Bull Salzburg, diesen Tag sehnen die grün.weißen Fans herbei. In der Tabelle wird sich das am Ende einer Saison nach derzeitiger Lage noch für einige Zeit nicht ausgehen, aber dafür in den Statistiken der Herbstsaison. Da scheint Rapid zweimal auf Platz eins auf, den Salzburg am Rasen „abonniert“ hat. Einmal bei der Zuschauerstatistik. Da führt der populärste Klub Österreich mit 169.112 Besuchern, einem Schnitt von 18.790, vor dem sportlich stärksten mit 94.620 (Schnitt 10.513). Aber die Steigerung von Salzburg im Vergleich zur letzten Saison ist mit 16 Prozent doppelt so hoch wie die von Rapid. Den größten Einbruch hat die Austria mit einem Minus von 26 Prozent. Auffällig, dass der Klub der ersten Liga mit den besten Zuschauerzahlen, nämlich Aufsteiger GAK, mit 3308 einen besseren Besucherschnitt hat als vier Klubs in der Bundesliga. Als Hartberg trotz Höhenflug (3219), Aufsteiger WSG Swarovski Tirol (2996), die Admira (2693) und Schlusslicht Mattersburg (2474).
Ebenfalls auf Platz eins liegt Rapid, was die Beurteilung des Rasens im Allianz-Stadion betrifft. Die Liga ließ bei jedem Spiel das Terrain vom Schiedsrichtern und den Kapitänen bewerten. Da landete das in Hütteldorf ex aequo mit der Raiffeisen -Arena des LASK in Pasching an der Spitze. Der Rasenteppich in Wals-Siezenheim schaffte zwar in der ersten Liga bei Lieferings Heimspielen Platz zwei, landete aber in der Bundesliga auch noch hinter der Cashpoint-Arena im Altacher Schnabelholz. Bei Rapid machten sich punkto Rasen die Investitionen von mehr als einer halben Milliion Euro aus der Saison 2018/19 bezahlt: Nach einem Pilzbefall im August der komplette Rasen ausgetauscht, zur Pflege wurden acht Lichtschranken und ein Gerät zur Auflockerung des Bodens angeschafft.
Beim Österreicher-Topf der Liga, den Einsatzminutn der österreichischen Spieler, hat der Winterkönig sogar die rote Laterne. Salzburg komtm nur auf 31,5 Prozent. Rapid schaffte mit 75,7 Prozent Rang sechs hinter Sieger Mattersburg (92 Prozent), der Austria (80,7), St Pölten (setzte die meisten U22-Spieler ein), LASK und Hartberg. Rapid-Investitionen in ähnlicher Höhe wie für den Rasen wird man für die Mannschaft im Winter nicht erleben. Die Gespräche über Vertragsverlängerungen entwickeln sich nicht überraschend zu einer Hängepartie. Der Kapitän und sein Stellvertreter, Stefan Schwab und Christopher Dibon, gaben als gemeinsame Devise aus, dass sie wissen wollen, wohin es geht. Dass es bei Rapid immer um die Top drei gehen wird und muss, bedeutet aber keine Neuigkeit. In Wahrheit dürfte es, wie man hört, auch um Laufzeit und Geld unterschiedliche Auffassungen geben, speziell bei Schwab. Anders liegt der Fall beim Senkrechtstarter der Herbstsaison.
Bei Kelvin Arase (Bild oben), der am 15.Jänner 21 Jahre jung wird. Bevor er in den Urlaub geht, unterzog er sich dieser Woche noch einer unproblematischen Nasenoperation. Bei Trainer Didi Kühbauer und Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic steht der in Nigeria geborene Flügelflitzer zwar entscheidend höher im Kurs als bei ihren Vorgängern ab, aber Arase wartet lieber ab, ob dies so bleibt, wenn im Frühjahr bis auf Philipp Schobesberger alle Spieler dabei sind. Ob er auch dann noch einen Stammplatz auf mehreren Positionen hat, wie es Kühbauer im Finish der Herbstsaison ausdrückte. Arase weiß, dass er seinen Höhenflug auch den Verletzungen von Thorsten Schick und Japan-Legionär Koya Kitagawa verdankte. Sonst wäre er im August nicht nach 18 Tagen und zwei Spielen für Ried nach Hütteldorf zurückbeordert worden, jetzt vielleicht weiterhin Publikumsliebling in Ried. So kam er bei 13 Einsätzen in der Bundesliga, davon fünf von Beginn, auf 667 Einsatzminuten, zwei Tore und drei Assists. Wenn es ab Februar ähnlich weiter geht, was sicher auch an ihm liegen wird, dann spricht nichts gegen die Vertragsverlängerung. Falls es nur zur Bank reicht, werden sich Arase und seine Bérater etwas anderes überlegen. Mit Juli wäre er kostenlos frei.