Fußball

Rapid muss ausnahmsweise das Vorbild für Salzburg sein!

Start in die Champions League für Österreichs Meister FC Red Bull Salzburg. Gegen den AC Milan ist vor ausverkauftem Haus eines der drei großen Fußballfeste bis November sicher. Bei dem ausnahmsweise einmal Rapid das Vorbild für die Salzburg sein muss. Weil Milan nur gegen Rapid bei Europacup-Duellen mit österreichische Klubs  eine Niederlage bezog. Und die ist schon 65 Jahre her. Am 9. Oktober 1957  verlor Milan in der ersten Runde des Meisterbewerbs im Wiener Stadion gegen Grün-Weiß 2:5 (1:1), wodurch nach Rapids 1:4 in Mailand ein drittes Spiel notwendig wurde, das Milan 4:2 gewann. Die großen Namen der denkwürdigen Begegnung: Bei Rapid Walter Zeman im Tor, Ernst Happel, Gerhard Hanappi, Robert Dienst und Alfred Körner, bei Mian stand der Vater von Weltmeister Ginaluigi Buffon im Tor, war der Schwede Nils Liedholm, 1983 Trainer von Herbert Prohaska bei dessen Meistertitel mit AS Roma, Dreh-und Angelpunkt.  Was passiert Dienstag Abend in Salzburg?

Salzburgs Gruppe wird  135 Minuten zuvor im Maksimir von Zagreb von Kroatiens Meister Dinamo mit dem Ex-Rapidler Robert Ljubicic und Chelsea eröffnet. Kein Zweifel, die drei Gegner sind schwerer als letzte Saison Lille, Wolfsburg und der FC Sevilla. Es gibt zwar einige wie Österreichs Teamchef Ralf Rangnick, die Salzburg wieder zutrauen, Platz zwei zu erobern, aber das realistische Ziel heißt, im Europacup zu überwintern. Das geht auch mit Rang drei in der Europa League: „Platz zwei als Ziel anzugeben wäre frech“, behauptet Abwehrchef Max Wöber, der den es ein Wiedersehen mit Simon Kjaer geben wird. Der dänische Innenverteidiger und Wöber spielten 2018/19 bei Sevilla zusammen. Apropos Sevilla: Ein 1:1 wie vor einem Jahr zum Start in Sevilla wäre gegen Milan wie ein Sieg. Mit dem Auftakt 2021 sind aber auch Erinnerungen an zwei vergebene Elfmeter von Karim Adeyemi und Luka Sucic verbunden, Adeyemi spielt jetzt bei Borussia Dortmund, Sucic wird wegen seiner verletzten Adduktoren vermutlich ausfallen.

Damit würden Salzburg sechs Spieler aus der Besetzung fehlen, die letzte Saison erstmals den Aufstieg ins Achtelfinale schaffte: Innenverteidiger Jerome Onguene, Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen, im Mittelfeld Motor Mo Camara und Brenden Aaronson, im Angriff Adeyemi. In vorderster Front sind die Salzburger mit dem bisher überzeugenden Brasilianer Fernando, Noah Okafor und Benjamin Sesko (Bild oben) sehr gut besetzt, ob Kristensen und Camara gleichwertig ersetzt werden können, muss sich international zeigen. Selbst in der Bundesliga hatte man das Gefühl, dass die Power von Kristensen und Camara fehlt.  Defensiv wirkt der Meister sehr stabil: In sechs von neun Pflichtspielen hielt das „zu null“, in den letzte sechs Partien wurde Tormann Philipp Köhn nur einmal bezwungen. Auf der Position von Kristensen feiert Bosniens Teamverteidiger Amar Dedic sein Champions League-Debüt. Milans Portugiese Rafael Leao, zweifacher Torschütze beim 3:2 im Derby gegen Inter, wird der stärkste Gegenspieler sein, auf den Dedic bisher traf.

Frech und mutig will sich Salzburg präsentieren, um besser abzuschneiden, als 1994 im Heimspiel gegen Milan (0:1 im ausverkauften Wiener Happel-Stadion)  und 2019 im bisher letzten Duell gegen eine Mannschaft aus der italienischen Serie A. Damals gab es eine 2:3-Heimniederlage gegen Napoli. Milan hat diese Saison in der Serie A noch kein Auswärtsspiel gewonnen. Da gab es nur zwei Unentschieden, ein 1:1 bei Atalanta Bergamo und ein 0:0 bei Sassuolo, bei dem der französische Tormann Mike Maignan mit einem gehaltenen Elfmeter eine Niederlage verhinderte. Was Sassuolo konnte, müsste Salzburg eigentlich auch schaffen. Sky Austria bietet für die Live-Übertragung seine geballte Prominenz auf: Salzburgs ehemaligen Torjäger Marc Janko als Co-.Kommentator, Andi Herzog und Peter Stöger im Studio.

Dienstag Abend beginnt auch die Mission Titelverteidigung für David Alaba mit Real Madrid. Sein spezieller Wunsch für diese Saison: Im Finale will der Wiener auf seinen Ex-Klub Bayern München treffen. Der erste Gegner heißt Celtic Glasgow. Das kann im Celtic-Park ein heißer Tanz werden, denn Celtic startete mit sechs Siegen und 25:1-Toren in die Saison. Die anderen Gruppengegner sind RB Leipzig und Schachtjor Donezk. Leipzigs Trainer Domenico Tedesco braucht nach dem 0:4-Debakel in Frankfurt dringend einen Heimsieg gegen die Ukrainer, denn es wurde schon sein möglicher Nachfolger ins Spiel gebracht, der in Leipzig lebt: Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose.

Foto: Twitter.

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