Spieler mit einer Vergangenheit bei den Wiener Erzrivalen Rapid und Austria bei einem anderen Klub vereint, das gibt es in Österreichs Bundesliga etwa bei Sturm und Altach. In Graz mit einem Verhältnis von 4:2 für Grün-Weiß (Christian Schoissengeyer, Philipp Huspek, Peter Zulj und Deni Alar beziehungsweise Fabian Koch und Philipp Zulechner), in Altach sogar mit 5:2 (Andreas Lukse, Bernhard Janeczek, Kristjan Dobras, Stefan Nutz, Boris Prokopic beziehungsweise Philipp Netzer und Hannes Aigner). Bei Kroatiens Doublegewinner HNK Rijeka, in der letzten Qualifikation zur Champions League glücklicher Bezwinger von Red Bull Salzburg, gibt es jedoch ein Unentschieden: Seit letzten September eins zu eins, seit der Winterüberittszeit zwei gegen zwei: Alex Gorgon (Bild oben rechts) und Marin Leovac aus Austrias letzter Meistermannschaft, die Ex-Rapidler Srdan Grahovac (oben linksi und Matej Jelic.
Linksverteidiger Leovac, dessen beste Tat in Violett das Führungstor bei der Qualifikation zur Champions League beim 2:0 über Dinamo Zagreb in der kroatischen Hauptstadt war, wechselte von der Austria 2014 nach Rijeka, schaffte es mitunter in Kroatiens Teamkader, als der jetzige Erfolgstrainer von Eintracht Frankfurt, Niko Kovac, Teamchef war. Von Rijeka ging es im August 2015 nach Griechenland zu Paok Saloniki, nach zweieinhalb Jahren wieder zurück, da er bei Griechenlands Tabellenführer meist auf der Bank sass. Grahovac wechselte etwas überraschend von Kasachstans Meister FC Astana in die Nähe seiner Heimat Bosnien. Astana hatte ihn im März 2017 von Rapid samt Kaufverpflichtung ausgeliehen. Elf Monate später bekam Matjez Kek, der Rijeka-Trainer mit Spielervergangenheit in Graz beim GAK sowie in Kärnten bei Spittal/Drau, den 25jährigen Grahovac als Leihgabe bis Jahresende. Der Vertrag des zentralen Mittelfeldspielers bei Astana läuft noch bis 2020, jetzt teilen sich Astana und Rijeka sein Gehalt. Der Vorteil für Grahovac: Weniger interne Konkurrenz als in Astana beim Meister, der im Jänner vier neue Mittelfeldspieler engagierte, dazu in drei Stunden daheim in Banja Luka.
Die meisten Wiener Derybs des Rijeka-Quartettes bestritt Gorgon, mit 29 Jahren gleich alt wie Leovac, mit zwölf. Dann kommt Leovac mit fünf, davon zwei mit Gorgon im Frühjahr 2012. Beide endeten 0:0. Grahovac und Jelic spielten je dreimal für Rapid gegen Austria, wobei sich beide gerne an den 14. Februar 2016 erinnern: Rapid gewann auswärts 3:0, für den dritten Treffer sorgte Jelic. Zu den Verlierern gehörte Gorgon.
Alle vier gemeinsam im Rijeka-Dress wird´s vermutlich nicht spielen. Gorgon, der zu den Helden zählte, die letzte Saison das Double gewannen, hat wie zu violetten Zeiten Probleme mit einer langwierigen Schambeinentzündung. Jelic steht bei Kek nicht hoch im Kurs,obwohl im Winter mit dem Schweizer Mario Gavranovic Rijekas Topstürmer an den überlegenen Tabellenführer Dinamo Zagreb verkauft wurde. Es herrschte ein reges Kommen und Gehen un der Küstenstadt. Je neun Neue und Abgänge, darunter auch Stützen. Wie Gavranovic und Innenverteidiger Josip Elez, den Hannover 96 in die deutsche Bundesliga holte. Beim missglückten Frühjahrsstart, dem 1:2 in Osijek spielte nur Grahovac. Nach einer Woche Training bei seinem neuen Klub. Leovac sass auf der Bank, Jelic nicht einmal das. Die dominierende Mannschaft der letzten Saison liegt nur auf Platz vier hinter Dinamo Zagreb, Hajduk Split und Osijek, außerhalb der Europacupplätze. Rapid muss sich darauf einstellen, dass Jelic im Sommer in Hütteldorf wieder vor der Tür steht, da sein Vertrag bis Sommer 2019 läuft. Sportchef Fredy Bickel kann schon beginnen, einen neuen Abnehmer für den 27jährigen Stürmer zu suchen.