Fußball

Rapid verkaufte Senegal-„Perle“ nach Belgien, die Austria Martins nach Holland

Er galt als großes Talent aus Senegal mit Potenzial für die Bundesliga. Das bestätigte Mouhamed Gueye im Herbst in Rapids zweiter Mannschaft, die in der zweiten Liga auf Platz fünf liegt. In 13 Spielen erzielte der 1,85 Meter große zentrale Mittelfeldspieler zwei Tore, bereitete zwei Tore vor. Aber ein ernsthaftes Thema dürfe er für Trainer Robert Klauß nicht gewesen sein. Als ernste Alternative zu Mamadou Sangare oder Lukas Grgic galt er nicht, sondern andere wie etwa Dennis Kaygin oder der Norweger Tobias Börkeeiet. Auch bei den Cupspielen gegen Donaufeld und Stripfing, in denen Klauß nicht die erste Garnitur einsetzte, kam Gueye nicht zum Zug.  Daher ist die Rapid-Zeit für den Afrikaner vorbei. Samstag stellte ihn KV Kortrijk, der Vorletzte in Belgiens Pro League, auf seiner Homepage als Neuerwerbung von Rapid Wenen vor, die einen Vertrag bis Juni 2028 bekam.

Zu Rapid kam er vom US Goree aus Senegals Hauptstadt Dakar im Sommer 2023 um nur 20.000 Euro Ablöse. Zuvor hatte Gueye mit Senegals U 20 den Afrika-Cup gewonnen. Im Herbst 2023 fiel er verletzt aus, im Frühjahr hatte er seinen Anteil von Rapid II aus der Regionalliga Ost in die zweite Liga. In der zählte er nicht nur wegen seiner Körpergröße zu den auffälligen Spielern. Aber das reichte bei Grün-Weiß, aus welchen Gründen auch immer, nicht für die Bundesliga. Rapid bekam für ihn vorerst 100.000 Euro, wäre prozentuell an einem Weiterverkauf beteiligt. Für Kortrijk geht es wie für Cercle Brügge, die neue Mannschaft von Rapid Ex-Trainer Ferdinand Feldhofer, darum,  nach den ausstehenden zehn Runden des Grunddurchgangs nicht zu den vier Mannschaften zu gehören, die gegen den Abstieg spielen. Derzeit hat Kortrijk drei Puntke weniger als Cercle Brügge. Die ersten Prüfungen für Gueye: Am kommenden Freitag Standard Lüttich auswärts, eine Runde darauf daheim Anderlecht. Spiele, in denen normal wenig zu holen sein wird. Bei Kortrijk gehört auch ein Stürmer zum Kader, der es in Östereich nicht geschafft hat: Der Ex-Salzburger Roko Simic, der 2021/22 mit sieben Tore aus neun Spielen Torschützenkönig der Youth League war. Für den Kroaten, der letzte Saison bei Salzburgs 2:0 in der Champions League gegen Benfica in Lissabon aus einem Elfmeter die Führung erzielte und das zweite Tor vorbereitete, ist Kortrijk nur eine Zwischenstation am Weg zu Cardiff City in die englische Championship. Rapid hat auf der zentralen Mittelfeld-Position von Gueye noch eine afrikanische „Perle“, die zwei Jahre jünger als Gueye, erst 18 ist. Ousmare Thiero, letzten Sommer vom AS Bamoko aus Bali gekommen, bewies sein Können zuletzt in der Youth League beim 3:0 gegen den FC Basel zum Aufstieg ins Achtelfinale.  Dort kann er sich in fünf Wochen gegen Atletico Madrid erneut beweisen.

Bei der Wiener Austria kam es zu erwarteten Trennung von Marvin Martins. Der 29 jährige Abwehrspieler, der im Sommer 2021, in der Ära von Manfred Schmid, ablösefrei zu Violett kam, spielte im Herbst wegen muskulärer Probleme in der Bundesliga nur 24 Minuten. Daher ist die Austria-Zeit für den 37 fachen Teamspieler Luxemburgs nach 85 Einsätzen vorbei. An Aleksandar Dragovic, Philipp Wiesinger, Mario Handl, Tin Plavotic oder Lucas Galvao wäre er im Frühjahr kaum vorbeigekommen. Auch ohne Martins hat die Austria eigentlich noch einen Innenverteidiger zu viel. Martins spielt künftig für Almere City, den Vorletzten der holländischen Eredivisie. Jenen Klub, an den die Austria letzte Saison Torhüter Samuel Sahin Radlinger verliehen hatte.

Foto: KV Kortrijk.

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