Fußball

Glasners „Tempo, Tempo“-Rufe wurden erhört! Ärger bei Wöbers Comeback

Wenn Crystal Palace, der 15. der Premier League, im ersten Spiel des Jahrs gegen den Vierten,Chelsea, einen Punkt holt, dann kann der Trainer damit zufrieden sein. Das war Oliver Glasner auch, weil das den Aufwärtstrend bestätigte. Von den letzten elf Spielen nur zwei verloren, das ist keine Selbstverständlichkeit. Noch dazu sind Crystal Palace und Chelsea zwei verschiedene Finanzwelten: Der Kader von Chelsea hat einen Marktwert von 1,03 Milliarden Euro, der von Crystal Paalce einen von 426,6 Millionen. Die Transferbilanz von Chelsa hat ein Minus von 40,5 Millionen, alleine für Weltmeister Enzo Fernandez, Moise Cacedo, Pedro Neto, Cole Palmer und Nicolas Jackson wurden zusammen 381 Millionen Ablöse bezahlt.

Einer von Chelseas jüngeren Stars, der 22 jährige Palmer mit einem Marktwert von 130 Millionen, sorgte nach 14 Minuten dafür, dass Crystal Palace einem Rückstand nachkaufen musste. Die perfekte Vorarbeit kam vom englischen Teamspieler Jadon Sancho, dessen Dribbling Innenverteidiger Chris Richards überforderte. Der spielte statt Trevoh Chalobah, der beim Heimsieg davor über Southampton ein Tor erzielte. Glasner durfte ihn nicht einsetzen, da er Leihspieler von Chelsea ist. Das wurde beim „Geschäft“ so vereinbart. Der Selhurst-Park war wie immer mit 26.000 Zuschauern ausverkauft. Trotz der lautstarken Kulisse hörte man besonders in der ersten Hälfte, die Chelsea klar dominierte, bei der Sky-Übertragung mehrmals die „Tempo, Tempo“-Rufe von Glasner , mit denen er seine Mannschaft „aufwecken“ wollte. Offenbar fand er auch zur Pause in der Kabine die richtigen Worte, die erhört wurden. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte deutete sich der Umschwung mit der ersten großen Ausgleichschance an, die Englands Teamspieler Eberechi Eze vergab. Chelsea schoss nach der Pause nicht einmal auf das Tor von Crystal Palace, der Ausgleich fiel aber erst spät, zwölf Minuten vor dem Schusspfiff. Nach einer Kombination von Senegals Teamstürmer Ismail Saar über Eze zu Jean Philippe Mateta. Der Franzose vollendete aus kurzer Distanz den perfekten Angriff, trat beim Jubel gegen die Eckfahne (Bild).

Crystal Palace trifft nächsten Sonntag in der dritten Runde des FA-Cups daheim auf den Drittligisten Stockport, gastiert drei Tage später in der Premier League beim Vorletzten Leicester. Der Aufsteiger bezog zuletzt fünf Niederlagen hintereinander, die letzten drei mit dem ehemaligen holländischen Weltklassestürmer Ruud van Nistelrooy als Trainer, der den Portugiesen Vitor Pareira ablöste. Zufriedenheit im Süden Londons bei Crystal Palace, Ärger hingegen im Norden. Denn Tottenham bezog gegen Newcastle mit 1:2 (1:2) die fünfte Niederlage in den letzten acht Runden. Die Fans protestieren auch gegen den in Griechenland geborenen australischen Trainer Ange Postecoglu, der noch bis 2027 unter Vertrag steht. Tottenham hat nur drei Punkte mehr als Crystal Palace, Manchester United nur einen. Das wird sich Sonntag kaum ändern, wenn United an der Anfield Road auf den souveränen Tabellenführer FC Liverpool trifft.  Dem kriselnden Meister Manchester City gelang der zweite Sieg hintereinander. Erling Haaland erzielte beim 4:1 (2:0) gegen West Ham seine Saisontore 15 und 16.

Ein Comeback feierte Österreichs Teamspieler Max Wöber bei Leeds United, dem Tabellenführer der Championship nach Problemen mit dem im September mit dem operierten rechten Knie. Er kam beim Drittletzten Hull City zu seinem ersten Einsatz in der Startelf seit Anfang Dezember. Am Ende ärgerte sich Wöber: Nach 66 Minuten tauschte Trainer Daniel Farke den als Linksverteidiger aufgebotenen Wiener aus, weil er der Meinung ist, Wöber sei noch nicht fit genug für 90 Minuten. Als Wöber den Rasen verließ, führte Leeds 2:1. Hull gelang aber in vorletzter Minute der Ausgleich zum 3:3, womit Leeds im Kampf um den Aufstieg zwei Punkte liegen ließ. Burnley kam durch den 1:0-Sieg in Blackburn bis auf einen ran. Bei den Verlierern spielt Wöbers Freund Andreas Weimann in den letzten 15 Minuten. Im FA-Cup empfängt Leeds Harrogate, den Viertligisten aus Wöbers Wohnort, der 28 Kilometer von Leeds entfernt ist. Ein kleines „Derby“.

Foto: Crystal Palace.

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