Erst seit einem Monat ist Christoph Lang bei Rapid. Und bereits vor seinem Match als Rapidler im Allianz-Stadion „widerspricht“ der 22 jährige Steirer seinem Trainer Robert Klauß. Aber nur punkto Prognosen für das Viertelfinale im Uniqa-Cup gegen Zweitligist St.Pölten am Sonntagabend. Lang prophezeite, dass Rapid ein gutes Spiel liefern wird, sprach von guten Chancen, dass seine neue Mannschaft so wie letztes Jahr das Cupfinale in Klagenfurt erreichen wird. Klauß bremste hingegen die Erwartungen: „Das erste Spiel nach der Winterpause ist selten ein Feuerwerk. Ich will Leidenschaft sehen, wie wir gewinnen, ist egal!“
Ungewohnte Prognosen eines Trainers, der weiß, dass der Cup Rapids einzige Chance auf den ersten Tiel seit 2008 bedeutet, ein Fehlstart vor dem schweren Programm in der Bundesliga mit den Auswärtspartien gegen Wolfsberg und Sturm Graz fatal wäre. Klauß war in der Vorbereitung mit allen Spielern zufrieden war, lobte aber zwei noch extra: Den 30 jährigen Roman Kerschbaum wegen seiner total profihaften Einstellung und den 13 Jahre jüngeren Offensivspieler Jovan Zivkovic, der im Herbst für die zweite Mannschaft bei 13 Spielen in der Regionalliga Ost neun Tore erzielte: „Er hat einen Schritt nach vorne gemacht“. Möglich, dass Zivkovic schon zum Kader gehört: Mit Thierry Gale, Oliver Strunz und den aus der zweiten Mannschaft hochgezogenen Franzosen Ismael Seydi fallen drei Stürmer verletzt aus.
Für einen Angreifer beginnt Sonntag definitiv seine Abschiedstournee bei Rapid: Samstag sickerte in Bremen durch, dass Marco Grüll bei Werder bereits einen Dreijahresvertrag unterschrieb, im Juni ablösefrei nach Norddeutschland wechseln wird. Damit macht es Grüll Andi Herzog nach: Der wechselte 1992 von den Grün-Weißen in Wien zu denen nach Bremen, war ein Jahr später deutscher Meister, woran er großen Anteil hatte. Es wäre eine Sensation, sollte Grüll dies wiederholen können. Im Jänner kaufte Werder für Abwehr und Mittelfeld je einen Argentinier, Franzosen und Norweger, mit Grüll geht der „Transferrausch“ weiter. Der 25 jährige wird nächste Saison der dritte Österreicher zu Kapitän Marco Friedl und Romano Schmid sein, insgesamt der 14. in Werders Geschichte. Einige hinterließen bleibende Spuren: Bruno Pezzey, Herzog, Sebastian Prödl, Martin Harnik oder Zlatko Junuzovic.
13.000 Karten verkaufte Rapid für das Cupduell gegen Zweitligist St. Pölten, für das erste Bundesliga-Heimspiel dieses Jahres, das Derby gegen die Austria in drei Wochen bereits 23.000. Ungewohnt wird Rapid Sonntag daheim in den Gründungsfarben rot-blau, die normal nur auswärts getragen werden, spielen. Anlässlich des 125. Geburtstags im Jänner wurden angelehnt an das Gründungsjahr 1899 Traditionstrikots mit dem Gründungswappen aufgelegt, die bei der Geburtstagsfeier ehemalige Rapidler (im Bild Jozef Valachovic, Roman Pivarnik, Marcus Pürk und Marek Kincl) präsentieren. Beim einzigen Match in diesen Traditionsdressen muss Rapid unter die letzten vier des Cups.
Foto: SK Rapid/Red Ring Shots/Daniel Widner.