Fußball

Rapids Ziel: Bis Juni zwei Spiele mehr bestreiten als die Austria

Sturm Graz gegen Rapid, der Schlager zum Auftakt der Meisterrunde, wird Sonntag für ein volles Haus mit 15.000 Zuschauern sorgen. Die Wiener Austria hat für den Versuch, gegen den LASK den ersten Heimsieg seit 12. August 2017, der den Sprung auf Platz drei bedeuten würde, wenn Sturm gegen Rapid nicht verliert, bereits über 10.000 Karten abgesetzt. Das unterstreicht die Prognosen vom Zuschauerboom in der bisher bestbesetzten Play-offs um den Meistertitel. Auch das Semifinale im Uniqa-Cup dürfte ein großer Renner werden: Am Freitag waren für Rapids Heimspiel gegen Ried trotz ORF-Liveübertragung am Mittwochabend bereits 17.500 Karten verkauft.

Von Austria und Rapid hörte man Freitag beim Medientermin ähnliche Töne. Jedes der zehn Play off-Spiele wäre eines mit Finalcharakter, der Druck, einen Europacupplatz zu erreichen, sei durchaus positiv. Das Ziel klingt ähnlich: „Bis zum Anschlag performen“, nannte es Austrias Trainer Michael Wimmer (Bild oben). Eine Hoffnung seines Rapid-Kollegen Zoran Barisic kann er nicht teilen: Barisic möchte bis Anfang Juni zwölf Partien bestreiten. Zehn in der Bundesliga, zwei im Cup, aus dem die Austria sich bereits im Achtelfinale verabschiedete.  Dann würde Rapid nämlich erstmals seit vier Jahren wieder im Endspiel stehen. Ähnlich Gedanken wie Barisic werden auch die Kollegen bei Sturm, LASK und Ried haben, Christian Ilzer, Didi Kühbauer und Maximilian Senft. Wimmer hingegen ist wieder personell in der angenehmeren Lage als Barisic: Bei ihm meldeten sich Andreas Gruber, Lucas Galvao und James Holland zurück, erstmals seit er den Job antrat, hatte er 21 Spieler beim Training: „Endlich konnten wir elf gegen elf spielen!“ Mit 21 wäre das zwar unmöglich gewesen, aber er wird sich eine „Lösung“ gefunden haben. Gruber wird gegen seinen Ex-Klub spielen, bei Galvao und Holland dürfte es sich noch nicht ausgehen, zum Kader zu gehören.

So wie bei Rapid weiterhin für die Legionäre Ferdi Druijf und Nicolas Kühn. Beide können nur Teile der Mannschaftstrainings mitmachen. Mit einem Lachen im Gesicht, wie Barisic berichtete. Youngster Nikolas Sattlberger, der durchaus eine Alternative im zentralen Mittelfeld hätte sein können, muss wieder pausieren. Diesmal wegen einer weichen Leiste. Es scheint so, als würde Barisic denjenigen erneut eine Chance geben, die bisher auf ihren Positionen Wünsche offenließen. Wie Aleksa Pejic, Roman Kerschbaum oder Patrick Greil. Dejan Petrovic verdient etwas Nachsicht, weil er nach der Knieoperation erst zwei Spiele von Beginn an bestritt. Barisic hat den Ruf, Talent zu forcieren,Was offenbar für U 21-Teamspieler Moritz Oswald weiter nicht gilt. Sturm hat die letzten acht Duelle gegen Rapid nicht verloren, diese Saison in Hütteldorf 2:1 gewonnen, in Graz durch ein Tor nach 92 Minuten 1:0. Barisic analysierte in der zweiwöchigen Teampause mit der Mannschaft die bisherigen zehn Spiele dieser Saison gegen Salzburg, Sturm, LASK und die Austrias aus Wien und Klagenfurt: „Nur beim 1:1 in Salzburg und beim 1:2 beim LASK war nicht mehr drinnen“, behauptete er zu der mageren Bilanz von nur zwei Siegen, einem Unentschieden und sieben Niederlagen, „in den anderen acht Partien definitiv schon.“ Auch gegen Sturm.

Die Statistik spricht Sonntag nicht nur gegen Rapid, sondern auch gegen die Austria. In den letzten sieben Heimspielen gegen den LASK drei Unentschieden und vier Niederlagen, in der Generali-Arena schlug Austria die Linzer schon seit 23. Oktober 2010 nicht mehr, also dreizehn Jahre. Was Hoffnung macht: Unter Wimmer gab es in drei Heimspielen drei Siege.

Foto: PhotobyHofer/Christian Hofer.

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