Bisher war Hartberg an Freitagen mit je einem Sieg und Unentschieden in der Bundesliga ungeschlagen, verlor Austria Lustenau jedes seiner fünf Bundesligaspiele an Freitagen, zuletzt das 0:1 beim LASK durch einen ungerechtfertigten Elfmeter, bei dem sowohl Schiedsrichter als auch Video Assistant Referee nicht auf der Höhe waren. Zum Start der Qualifikationsrunde war Freitag Abend aber alles anders: Austria Lustenau gewann in Hartberg durch das erste Bundesligator von Linksverteidiger Darijo Grujicic, der unter Mithilfe von Hartbergs Tormann Raphael Sallinger mit einem Freistoß traf, 1:0 (1:0). Und wieder spielten Schiedsrichter und VAR keine gute Rolle. Daher kam es wieder zu einer schweren Fehlentscheidung, diesmal zu Gunsten des Aufsteigers aus Vorarlberg.
Als Lustenaus Innenverteidiger Jean Hugonet nach der Pause im französischen Duell Hartbergs Ruben Providence von hinten im Strafraum traf, war es ein klares Foul. Schiedsrichter Alen Kijas sah es anders. Der VAR hätte eingreifen und Kijas zum On Field-Review schicken müssen. Das tat er aber nicht. Nicht nur Hartbergs Trainer Markus Schopp fragte sich nachher, warum dies nicht geschah: „So wird die Sache mit dem VAR sehr bedenklich.“ Der VAR war der Wiener Julian Weinberger. Schon vor dem Match hatte Schopp über ein enormes Verbesserungspotenzial bei der Zusammenarbeit zwischen Schiedsrichter und VAR gesprochen. Zu seinem Leidwesen gab ihm das Spiel recht. Selbst Lustenaus Trainer Markus Mader gab, als er nachher die Szene via Sky genauer sah als aus der Coaching Zone, sofort fair zu: „Das war ein Foul!“
Aber der dritte Sieg von Aufsteiger Lustenau hintereinander, wovon zwei auswärts (jeweils 1:0 in Wolfsberg und Hartberg) gelangen, hatte nicht nur mit dem Fehler von Schiedsrichter und VAR zu tun. Lustenau hätte zur Pause auch 2:0 führen können, doch da traf Diaby nur das Außennetz (BIld oben). Hartbergs scheiterte auch an seiner schlechter Chancenverwertung. In der schwächeren ersten Hälfte ließ Dominik Frieser im strömenden Regen einen Sitzer aus, nach der Pause traf Donis Avdijaj zweimal nicht, als er den Ausgleich hätte erzielen müssen. Vielleicht war es auch nicht klug von Schopp, ohne einer von Hartbergs zwei Mittelstürmern (Dario Tadic, Rene Kriwak) zu beginnen: „Es ist seit mehreren Monaten Feuer am Dach“, gab Schopp zu, „wir haben Chancen, lassen nicht viel zu, verlieren trotzdem. Das stimmt mich nachdenklich.“
Bei Lustenau ist hingegen vor dem Vorarlberg-Derby am nächsten Samstag alles in Ordnung. Gewinnt WSG Tirol Samstag nicht in Altach, bleibt Lustenau Erster der Qualifikationsgruppe. Mader wird das Match vor Ort beobachten, um zu sehen, was der neue Trainer Klaus Schmidt beim Lokalrivalen verändert hat. Altach und WSG Tirol sind Lustenaus nächste Gegner: „Ich wohne nur sechs Kilometer vom Schnabelholz-Stadion entfernt. Wenn ich dann nicht hingehe und die nächsten Gegner beobachte, wäre das schwer überheblich“, sagte Mader. In Wolfsberg hofft der neue Trainer Manfred Schmid im dritten Spiel seiner Ära, dem zweiten gegen Ried, auf das erste Tor und den ersten Sieg. Was Hoffnung macht: Abwehrchef Dominik Baumgartner ist nach Meniskusoperation erstmals wieder dabei.
In der zweiten Liga verlor Aufstiegsaspirant Blau Weiß Linz überraschend beim Schlusslicht Young Violets 1:2. Daher ist St. Pölten nach dem 2:2 in Lafnitz mit einem Punkt Vorsprung alleiniger Tabellenführer und der GAK voll im Rennen: Nach dem 3:2 im kleienn Grazer Derby gegen die zweite Mannschaft von Sturm nur mehr zwei Punkte hinter St. Pölten und einen hinter Blau Weiß.