Fußball

Real Madrid brauchte Schiedsrichter-Hilfe und Schlagers Fehlpass

Der beste Auftritt der Saison reichte Österreichs Teamspieler Xaver Schlager und RB Leipzig im ausverkauften Bernabeu-Stadion nicht zum Aufstieg ins Viertelfinale der Champions League. Zuvor gewann Real Madrid alle sieben Spiele in der Königsklasse, Mittwoch erstmals nicht. Das glückliche 1:1 (0:0) reichte, um mit dem Gesamtscore von 2:1 weiter zukommen. Das Wunder von Madrid und damit die Sensation verpasste die Mannschaft von Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose schon in der ersten Hälfte: Da ließ der belgische Teamstürmer Lois Openda drei Möglichkeiten zur Führung aus. Die muss man nützen, um Real Madrid im eigenen Stadion zu eliminieren. Titelverteidiger Manchester City gewann daheim gegen den FC Kopenhagen wie im ersten Spiel 3:1 (3:1), Torjäger Erling Haaland erziele in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den dritten Treffer.

Bei Leipzig gab´s  erneut Ärger über den Schiedsrichter. Im Hinspiel annullierte der Bosnier Irfan Peljto einen regulären Treffer von Benjamin Sesko, in Madrid zeigte der Italiener Daniele Massa nach 54 Minuten Reals brasilianischen Stürmer Vinicius junior nur die gelbe Karte statt der verdienten Rote. Zunächst foulte er Leipzigs Kapitän Willi Orban. Als der Ungar sich beschwerte, griff ihm Vini jr. mit beiden Händen an den Hals, schubste ihn dann weg. Ein klarer Fall von Tätlichkeit. Auch der VAR, Massas Landmann Massimiliano Irrati, griff nicht ein. Im Sky-Studio ärgerte dies auch Andreas Herzog: „Zu viel Respekt vor einem großen Klub. Wäre das kein Stürmer von Real Madrid, sondern einer vom FC Kopenhagen, hätte es garantiert die rote Karte gegeben!“

Viniius junior (im Bild gegen Schlager) durfte weiter machen, erzielte zehn Minuten später die Führung. Aus einem Konter, den ein Fehlpass des ansonst starken Schlager, der bereits nach 20 Minuten die gelbe Karte sah. Der Deutsche Toni Kroos fing den Ball ab, lancierte den schnellen Konter über Jude Bellingham, der Vinicus junior ideal einsetzte. Der traf genau ins Eck: „Die Aktion hat uns gekillt“, meinte der enttäuschte Schlager, „im Fussball zählt nicht verdient, sondern das Resultat. Und wir haben nicht das geschafft, das wir brauchten.“ Es gelang nur der Ausgleich durch einen Kopfball von Orban, aber nicht mehr. Beinahe hätte es aber ein Nachspiel gegeben. In der 85. Minute brachte Rose mit Christoph Baumgartner und den Nordmazedonier Eljif Elmas frische Kräfte statt Sesko und Schlager. Baumgartner war an der Situation beteiligt, bei der wenige Zentimeter zum Nachspiel fehlten: Nach seinem Kopfball ging der Heber von Dani Olmo an die Latte. Reals Trainer Carlo Ancelotti, für den die spanische Staatsanwaltschaft wegen Steuerhinterziehung eine fünfjährige Haftstrafe fordert, gratulierte Rose zu Leipzigs Leistung. Aber das zählt nicht. Zum Trost bekam Rose von Bellingham als Erinnerung an gemeinsame Zeiten bei Borussia Dortmund dessen Trikot.

Ein schmerzhaftes Nachspiel hatte Bayerns Aufstieg am Dienstag für Trainer Thomas Tuchel: Bei der letzten Motivationsrede vor dem 3:0 gegen Lazio trat er in der Kabine gegen die Tür, erlitt dabei einen Zehenbruch. Apropos Bayern. Herzog bezeichnete es kurz nach dem Schlusspfiff im Bernabeu.Stadion als interessant für Bayern, im Viertelfinale gegen Real Madrid zu spielen. Vor allem, wenn Real so enttäuschend agiert wie gegen RB Leipzig. Daher gab es zur Pause Pfiffe von den Rängen.

 

 

Foto: UEFA.

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