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Romano Schmids Irrwege über Bremen nach Holland: Wäre er doch nur bei Sturm geblieben

Am 30. Juli 2017 hatte Romano Schmid große Schlagzeilen geliefert. Als erster Torschütze des Jahrgangs 2000 in der Bundesliga. Beim 3:2-Auswärtssieg von Sturm Graz über die Austria im Happel-Stadion. Teamchef Franco Foda, damals noch Sturm-Trainer, förderte den Kreativspieler, glaubt an sein Potenzial. Doch einen Monat spät war das dem damals 17jährigen nicht mehr gut genug. Oder wie viele schon damals in Graz behaupteten seinem ehrgeizigen Vater, der für Druck sorgte. Meister Red Bull Salzburg musste es sein. Eine Ausstiegsklausel um 600.000 Euro machte es möglich. Schmid wusste damals, dass ihm in Salzburg nicht der rote Teppich ausgerollt wird, er sich hinten anstellen, über Youth League und die zweite Liga mit Liefering in den Kader vorkämpfen muss. Damals schien das weder dem Vater noch ihn zu stören. Aber nach eineinhalb Jahren mit nur einem Einsatz in der Bundesliga, in der letzten Runde der vergangenen Saison, offenbar doch. Man kann Salzburgs Trainer Marco Rose wirklich nicht vorwerfen, junge Spieler nicht zu forcieren. Dass der Steirer bei ihm nicht zum Zug kam, muss außer den Verletzungen, mit denen Schmid im Herbst zu kämpfen hatte, auch an anderen Dingen gelegen haben. Vielleicht an Selbstüberschätzung.

Wahrscheinlich auch daran, dass Salzburg zuletzt so gut spielte, dass es da schwer für junge Spieler ist,  in den Kader und zu Einsätzen zu kommen. Die Erfahrung macht auch der 18jährige Ungar Dominik Szoboszlai, der als noch größeres Talent wie der Steirer gilt. Also hieß die Schmid-Devise nur weg von Salzburg. Erneut auf Druck des Vaters. Schmids Berater Thomas Böhm gilt in der Branche als seriös und realistisch. Er wird nicht die treibende Kraft daran gewesen sein, dass Schmid den gleichen Fehler wie im August 2017 wieder begeht. Nämlich den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun. Wenn man sich in Österreich nicht durchsetzen kann, wie soll  im Ausland gelingen? Wahrscheinlich ist es den guten Kontakten von Böhm und seiner „Grass is green“-Agentur zu verdanken, dass unerwartet und überraschend Werder Bremens Sportchef Frank Baumann zugriff. Den kennt Böhm noch aus seiner Werder-Zeit seines Schützlings Florian Grillitsch. So bekommt Salzburg sogar noch eine Million Euro Ablöse.

Aber Schmid wird den Bremen-Dress nicht so schnell anziehen. Baumann stellte bei der Vertragsunterschrift (Bild oben) fest, dass man Schmid für die nächsten 18 Monate verliehen wird, um ihm Spielpraxis zu verschaffen, um zu sehen, ob er für die deutsche Bundesliga wirklich taugt. Ein Klub von Hollands Eredivisie ist das Ziel. Ob sich da einer aus der oberen Tabellenhälfte findet? Die Moral von der Geschichte heißt: Wäre Schmid doch nur bei Sturm geblieben, hätte er seine Karriere viel besser vorantreiben können als in den letzten 16 Monaten in Salzburg. So ehrlich sollte er zu sich selbst sein. Insider behaupten, die Irrwege über Bremen und Holland hätten aber auch eine positive Seite:  Er ist weiter weg von seinem Vater.

Sturm versuchte letztes Jahr alles, um Schmid zum Bleiben zu überreden, biss aber auf Granit. Auch in Graz zog Sportchef Günther Kreissl jetzt Konsequenzen aus dem verunglückten Herbst, wahrscheinlich bessere als sein ehemaliger Spieler in Salzburg: Der portugiesische Linksverteidiger Miguel Filipe Ferreira, der die Erwartungen nicht erfüllte, wurde in seine Heimat an CD Funchal verliehen. Die naheliegendste Lösung erwies sich auch in diesem Fall als die bessere, heißt Thomas Schrammel. Kreissl sah das ebenfalls so.

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