Fußball

Salzburg muss in Champions League mehr bringen als beim Aufstieg gegen St. Pölten

Aufstieg ins Achtelfinale des Uniqa-Cups gelungen, Ziel erreicht – so könnte man das 3:0 (1:0) von Red Bull Salzburg bei St. Pölten vier Tage vor dem Start gegen in die Champions League gegen Russlands Vizemeister  Lok Moskau auch sehen. Aber Mittwoch Abend werden die Bullen mehr bringen müssen als vor 1156 Zuschauern in der NV-Arena. Wo es  vor allem in der ersten Hälfte  mit der stärksten Besetzung, mit Zlatko Junuzovic (erstmals nach Muskelverletzung in der Startelf), gar nicht gut lief. Das war gar nicht „Salzburg-Like“ was da mitunter zu sehen war. Zu wenig Aggressivität, zu viele Spieler im Fehlaufbau, auch schlecht „umgeschalten“. Oft misslang der letzte Pass, um Konter in numerischer Überlegenheit erfolgreich abzuschliessen.

Zur Pausenführung benötigte Salzburg Hilfe von St.Pölten. In Person von Tormann Armin Gremsl. St.Pöltens Nummer eins, Kapitän Christoph Riegler, fehlte überraschend wegen einer Oberschenkelverletzung. Der 26 jährige Gremsl, der in den letzten drei Saisonen auf Zypern spielte, verschätzte sich bei einem Freistoss von Dominik Szoboszlai, den der Ungar scharf von der Outlinie in Richtung langes Eck schoss, der aber trotzdem lange in der Luft war, total. Daher traf Salzburgs Rechtsverteidiger Albert Vallci aus kurzer  Distanz ins leere Tor. Eine billige Führung nach 22 Minuten (Bild oben). Die Salzburg erst nach 77 Minuten ausbauen konnte. Denn fast eine Stunde lang hielt St.Pölten voll mit, bewies die Steigerung gegenüber letzter Saison.

Trainer Jesse Marsch dokumentierte seine Unzufriedenheit, indem er nach 62 Minuten drei Neue brachte. Andre Ramalho für Jerome Onguene, Mohamed Camara für Masaya Okugawa und Mergim Berisha für Sekou Koita. Für Ramalho und Berisha der erste Einsatz nach dem positiven Covid 19-Test vor zwei Wochen.  Das zweite Tor hatte das gewohnte Salzburger Niveau: Die Kombination zwischen Kapitän Andreas Ulmer, Szoboszlai und Enock Mwepu verdiente durchaus das Prädikat sehenswert. Zum Abschluss gelang noch der zweite Treffer nach einer Standardeckball. Nach Ulmers Eckball köpfelte Ramalho sein erstes Tor im Cup seit sechs Jahren. Marsch gab zu, zur Pause in der Kabine mehr Aggressivität verlangt zu haben: „Mit der Steigerung war ich zufrieden!“

Die nächste Steigerung wird Mittwoch fällig. Etwa in Sachen Effizienz, die in den besseren Phasen auch zu wünschen ließ. Speziell bei Torjäger Patson Daka. Lok Moskau besiegte in der russischen Meisterschaft Ufa 1:0 (0:0), für das goldene Tor sorgte der Pole Grzegorz Krychowiak, die Zentralfigur im Mittelfeld, in der 67, Minute nach Assist des portugiesischen Last Minute-Kaufs Ze Luis. Der wurde erst zwei Minuten zuvor für Landsmann Eder, den Schützen von Portugals Siegestor beim 1:0 im Finale der Europameisterschaft 2016 gegen Frankreich im Stade de France von Paris, eingewechselt. Das Besondere des Spiels war das Comeback von Russlands Teamtorhüter Guilherme, ein eingebürgerter Brasilianer, nach Corona-Pause. So wie Ramalho und Berisha bei Salzburg. Lok liegt nach dem sechsten Sieg in elf Runden drei Punkte hinter Meister und Taallenführer Zenit St.Petersburg auf Platz drei.

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