Fußball

Jaissle war trotz 1:2 stolz: Keine Vorwürfe nach vergebenem Matchball!

Erster Rückschlag für Red Bull Salzburg in dieser Saison, die erste Niederlage in der Trainerära von  Matthias Jaissle im 52. Pflichtspiel beim ersten Matchball zum Aufstieg ins Achtelfinale der  Champions League. Aber die Salzburger müssen sich nach dem etwas unglücklichen 1:2 (1:1) in Wolfsburg vor 16.100 Zuschauern nicht vorwerfen. Sie haben toll gekämpft, alles versucht. Typisch der Beginn des Spiels: Karim Adeyemi vergab vor den Augen von Deutschlands Teamchef Hansi Flick nach 76 Sekunden die Führungschance, 107 Sekunden später ging Wolfsburg mit seiner ersten Chance durch Ridle Baku in Führung. Zuvor sahen Rasmus Kristensen und Nicolas Seiwald (Bild oben gegen Paulo Otavio) nicht gut aus, so kam Yannick Gerhardt frei in den Strafraum, sein Pass ging zwischen den Beinen von Jerome Onguene zu Baku, den Luka Sucic aus den Augen verloren hatte. So kam Österreichs Meister erstmals in dieser Champions League in Rückstand, der Anfang der bitteren Niederlage. Aber Salzburg hat es nach wie vor selbst in der Hand, den Aufstieg zu schaffen. Die nächste Gelegenheit ist am 23. November bei Frankreichs Meister Lille, der überraschend in Sevilla nach 0:1-Rückstand 2:1 (1:1) gewann. In Lille wird es um Platz eins gehen,  das große Finale wäre am 8. Dezember in Salzburg gegen Sevilla.

„Wir können stolz sein, wie wir uns präsentiert haben. Diesmal entschieden Kleinigkeiten gegen uns.“ behauptete Kristensen. Salzburg muss sich wirklich nichts vorwerfen. Die Kleinigkeiten betrafen in erster Linie die Effizienz. Denn auch zu Beginn der zweiten Hälfte hatte Salzburg die Chancen, in Führung zu gehen. Adeyemi und Noah Okafor vergaben sie, Wolfsburg nützte wieder die erste, als Lukas Nmecha nach einer Stunde den Ball aus zwölf Metern über die Hände von Tormann Philipp Köhn unter die Latte hämmerte. Max Wöber, Salzburgs Torschütze zum 1:1 nach 30 Minuten, konnte Nmecha nicht am Schuss hindern. Nmecha war an diesem Abend der bessere U 21-Europameister als Adeyemi bei Salzburg, der mit sich sehr unzufrieden war, den Jaissle nach 63 Minuten vom Rasen holte, für ihn Benjamin Sesko brachte. Zu den „Kleinigkeiten“ zählte auch, dass der portugiesische Referee Artur Dias in der Aktion zum Siegestor ein klares Hand von Wolfsburgs Mittelfeldspieler Aster Vranckx übersah. Jaissle versicherte, auf die Art, wie Salzburg in Wolfsburg spielte, stolz zu sein: „Es ist schade. Aber wir können mit erhobenen Köpfen heim fliegen.“

Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Wolfsburg präsentierte sich unter Florian Kohfeldt kompakter,  entschlossener in den Zweikämpfen als beim 1:3 in Salzburg unter Mark van Bommel, verteidigte tiefer. Womit Salzburg doch schwerer zurechtkam. Überstand daher auch die Schussoffensive der  Salzburger, die mehr Ballbesitz (55 Prozent), mehr Torschüsse hatten (14:8), mit 553 Passes 159 mehr als Wolfsburg spielten, aber mit 118,4 Kilometer um 1,6 weniger liefen als die Sieger. Dass Kohfeldt Wout Weghorst wider Erwarten von Beginn an einsetzte, bis er nach 62 Minuten ausgepowert war, spielte keine Rolle. Tormann-Kapitän Koen Casteels, der Jaissle aus gemeinsamen aktiven Zeiten bei Hoffenheim kennt, verhinderte bei einem Schuss von Sestic den Ausgleich. Nach 77 Minuten spielte Salzburg mit drei Stürmern, als Junior Adamu statt Susic kam. Aber auch das half nichts mehr. So konnte sich am Ende auch Wöber nicht über sein erstes Tor in der Champions League freuen. In seinem 20. Spiel. Es war das erste Freistoßtor in seiner Karriere. Perfekt mit links, aus rund 15 Metern über die Mauer. Casteels konnte den Ball nur berühren. Aber Salzburg hat noch immer zwei Punkte mehr als Lille und Wolfsburg, vier mehr als Sevilla. Die Spanier, als Favorit gestartet, sind Letzter. Auf die Salzburg-Bezwinger wartet als nächste Hürde Sevilla im Piz Juan-Stadion. Die Spanier sind in Zugzwang!

Salzburgs kleiner Trost in Wolfsburg: Dem Youth League Team, gecoacht von Rene Aufhauser, gelang in der 94. Minute der Siegestreffer zum 2:1 (1:0), womit es die Tabellenführung übernahm. Mit neun Spielern, die spätestens seit der U 14 bei Salzburg sind.

 

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