Wenn einer erstmals in seiner Karriere das Double gewinnt, Meister und Cupsieger wird, dann müsste man eigentlich meinen, dass ihn dann die Möglichkeit, in der Champions League zu spielen, mehr als alles andere reizt. Aber man kann sich irren, wie das Beispiel von David Affengruber zeigt. Vor drei Jahren holte ihn Sturm Graz von Red Bull Salzburg um 400.000 Euro Ablöse, der damals 20 jährige Niederösterreicher hatte wenig Perspektive, zu Einsätzen in der Bundesliga zu kommen. Bei Sturm absolvierte er in drei Saisonen 126 Pflichtspiele, bekam ein verbessertes Angebot, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern. Doch Affengruber ließ die Frist es anzunehmen, verstreichen, griff nicht zu; „Er hat sich verpokert“, skizzierte Sturms Sportchef Andreas Schicker die Lage. Denn sollte Affengruber spät, aber doch die Einsicht kommen, dass es für ihn doch die beste Lösung wäre, in Graz zu bleiben, dann könnte es zu spät sein. Daran lässt Schicker keinen Zweifel: Er sieht sich nach Alternativen um. Und bei seinem Netzwerk kann man annehmen, dass er eine finden wird. Etwa in Altach mit U 21-Teamspieler Paul Koller, auch wenn der eine GAK-Vergangenheit und einen Vertrag bis 2026 hat, daher Ablöse kostet.
Affengruber lässt sich aus Salzburg, von der „More than Sports“-Agentur von Frank Schreier beraten. Die ihm versichert, ihn in die deutsche Bundesliga zu bringen, weil er keine Ablöse kostet. Zunächst sollte Borussia Mönchengladbach eine Variante sein, jetzt soll es auch Werder Bremen sein, Als veirter Österreicher zu Kapitän Marco Friedl, Romano Schmid und Neuzugang Marco Grüll? Gerade im Abwehrzentrum ist Bremen nicht schlecht besetzt, hat wenig Handlungsbedarf. Zudem verbindet Mönchengladbach, wo Stefan Lainer Dienstag seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2026 verlängerte, und Werder Bremen eine Tatsache: Mit beiden Teams würde Affengruber in keinem internationalen Bewerb spielen. Also kann es nicht um sportliche Aspekte gehen, sondern um finanzielle. Ob die mit 23 Jahren schon am meisten zählen sollten? In der Champions League könnte Affengruber eher seinen Marktwert steigern als mit Bremen oder Mönchengladbach.
In der zweien Liga verpflichtete Admira eine neue Nummer eins im Tor. Eigentlich eine altbekannte. Es ist der 26 jährige Steirer Dennis Verwüster, der von 2012 bis 2018 bei der Admira ausgebildet wurde und ablösefrei von Amstetten kommt. Somit ist es die Rückkehr eines „Eigenbauspielers“.
Foto: Gepa/Admiral.