Fußball

Schock um Dwamena in Linz sorgt für Erinnerung an Eriksen-Drama

Riesenschock im Cupachtelfinale zwischen Blau Weiß Linz und Hartberg: Der Zusammenbruch des 26 jährigen Blau-Weiß-Stürmer aus Ghana, Raphael Dwamena, rief Erinnerungen an das Drama bei der Europameisterschaft um den Dänen Thomas Eriksen am 12. Juni im Parken-Stadion von Kopenhagen wach werden. Der war kurz vor der Pause plötzlich zusammengebrochen, war schon weg, wurde von den Ärzten wieder ins Leben zurückgeholt. Bei Dwamena (Bild oben) war es nicht ganz so dramatisch, aber dennoch ein Riesenschock. Er spielt wegen einer Herzschwäche mit einem Defibrillator, kam diese Saison erst zu drei Einsätzen. Allerdings als Folge von einem Bluterguss. Der Defibrillator dürfte sich nach rund 20 Minuten „gemeldet“ haben, Dwamena griff sich an die Brust, brach kurz darauf in Nähe der Spielerbank schreiend zusammen. Die Blau-Weiß-Spieler bildeten um ihn wie damals die Dänen um Eriksen einen Kreis, die Sanitäter waren sofort am Platz.  Schiedsrichter Andreas Heiß unterbrach das Match vorerst, beendete es aber dann nach Rücksprache mit beiden Mannschaften. In Kopenhagen war nach längerer Unterbrechung das Match zu Ende gespielt worden, was für heftige Kritik gesorgt hatte.

Dwamena war mit 19 Jahren in die Akademie von Red Bull Salzburg gekommen, spielte bei Liefering, wechselte 2016 zu Austria Lustenau. Nach 22 Toren in 21 Spielen holte ihn 2017 der FC Zürich um 600.000 Euro. Auch in der Schweiz traf er, daher stand er 2018 vor einem Transfer nach England zu Brighton/Hove. Bei den medizinischen Tests wurde jedoch Herzrhythmusstörungen festgestellt. Brighton zog sich zurück, Levante kaufte ihn dennoch für 6,2 Millionen. In der spanischen La Liga setzte sich aber der Höhenflug nicht fort. Nach einem Jahr zu Real Saragossa,  dann wieder zurück zu Levante, danach Wechsel nach Dänemark zu Vejle. Nach sechs Monaten Pause begann er mit 1. Jui 2021 bei Blau Weiß linz. Bereits mit Defibrillator. Blau-Weiß-Geschäftsführer Stefan Reiter konnte eine Stunde nach dem medizinischen  Notfall etwas Entwarnung geben: Dwamena war in Spitalsbehandlung bei Bewusstsein und ansprechbar. Das medizinische Team und die Einsatzkräfte sorgten für eine perfekt funktionierende Rettungskette. Eriksen wurde einen Tag nach den Zusammenbruch ein Defibrillator eingesetzt. Mit dem darf er aber bei Inter Mailand nicht seine Karriere fortsetzen, selbst wenn das seine Absicht sein sollte.In Italien ist es verboten, mit Defibrillator zu spielen.

Der Schock um Dwamena überraschte alles, was sonst Mittwoch passierte. Auch die Sensation, die Ried in Graz gegen Sturm mit dem 2:1 (1:0)-Auswärtssieg gelang.  Die letzten sechs Duelle gegen die „Blackies“ hatte Ried verloren, darunter zehn Tage zuvor 0:1 in Graz. Nach sechs Runden in der Bundesliga ohne Sieg ein Highlight für Interimstrainer Christian Heindle. Sturm verkraftete die Ausfälle von Otar Kiteishvili, Stefan Hierländer und Gregory Wüthrich nicht, das Anschlusstor von Jakob Jantscher konnte nicht mehr für die Wende sorgen. Ein schwerer Rückschlag für Sturm. Titelverteidiger Red Bull  Salzburg gab sich wie erwartet in St. Pölten keine Blöße. Trotz sechs Ausfällen bekamen Kapitän Andreas Ulmer, Mo Camara und Noah Okafor eine Pause, durften Nicolas Seiwald, Brenden Aaronson und Rasmus Kristensen auf der Bank beginnen, spielte Karim Adeyemi nur bis zur Pause. Aber auch mit Kilian Ludewig,  Daouda Guindo, Maurits Kjaergaard, Mamady Diambou und Roko Simic kam Salzburg nicht in Schwierigkeiten, sondern mit 3:0 (1:0) ins Viertelfinale. Für die Tore sorgten Mali-Verteidiger Guindo, Junior Adamu und Kristensen. Gescheitert ist Austria-Bezwinger Kapfenberg. Die Violetten warf Kapfenberg im Elferschießen raus, am Mittwoch scheiterten die Steirer in Wien beim Floridsdorfer AC nach einem 0:0 im Elferschießen mit 2:4.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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