Fußball

Nach zwei Jahren wieder Bayern-Schreck: Ein historischer Abend für Adi Hütter!

Vor zwei Jahren war Adi Hütter schon einmal der Bayern-Schreck. Als er am 2. November 2019 mit Eintracht Frankfurt in der Bundesliga den deutschen Meister mit 5:1 deklassierte. Danach gab es in München den Trainerwechsel, kam Hansi Flick für Niko Kovac. Mittwoch Abend bekam Bayerns Klassetormann Manuel Neuer zum ersten Mal seit damals wieder fünf Tore. Wieder von einer Mannschaft, die der Österreicher trainierte. Borussia Mönchengladbach schrieb Geschichte, deklassierte Bayern vor 48.500 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park in der zweiten Pokalrunde 5:0 (3:0). Einer der größten Siege, wenn nicht sogar der größte in der Trainerlaufbahn des Vorarlbergers. „Bild“ verglich das Debakel der Bayern sogar mit dem 1:7 von Brasilien bei der Heim-WM 2014 gegen Deutschland und titelte auf Seite eins: „0:5! Deutschland lacht Bayern aus!“

Die Hinrichtung von Deutschlands Vorzeigeklub begann nach 76 Sekunden mit der Führung durch den 20 jährigen Franzosen Kuadio Kone. Eine Superkombinaton über acht Stationen führte nach 15 Minuten zum 2:0 durch den Algerier Remy Bensebaini, sechs Minuten später verwandelte er einen umstrittenen Elfer zum 3:0. In der zweiten Runde gibt´s noch keinen VAR.  In 265 vorangegangen Pokalspielen lag Bayern noch nie so früh so klar zurück,überhaupt gab es in der ganzen Vereinsgeschichte nur vier höhere Niederlagen. Es war für Mönchengladbach und Hütter ein Sieg mit historischen Dimensionen. „Unsere Power, unser Mut sind unglaublich“, jubelte der  rekonvaleszente Stefan Lainer zur Pause bei Servus-TV. Viele fragten sich, ob Bayern noch die Wende schaffen sollte. Es gab keine Chance dazu. Im Gegenteil, der Schweizer Teamstürmer Breel Embolo, sorgte noch für einen Doppelpack. Jener Embolo, den Hütter eigentlich laut „Bild“-Prognose nach der schwachen Leistung am Samstag beim 0:1 gegen Hertha BSV Berlin ebenso wie Kapitän Lars Stindl zu rasieren  plante. In Wahrheit war es eine Falschmeldung. Schon am Tag davor belehrte Hütter auf der Pressekonferenz den „Bild“-Journalisten: „Ich rasiere niemanden. Nur manchmal meinen Bart!“ Embolo und Stindl standen in der Startelf.

Nur auf der Trainerbank waren Österreich an dem denkwürdigen Abend dabei, Hütter und Christian Peintinger jubelten bei Mönchengladbach, Stefan Lainer auf der Tribüne, Hannes Wolf trauerte sicher einem Kurzeinsatz nach. Bei Bayern blieb Marcel Sabitzer diese Demütigung auf der  Bank erspart. Für Nagelsmann-Vertreter Dino Toppmöller setzte es nach 4:0-Siegen ein Megadebakel. Auch weil das Abwehrzentum mit dem Ex-Salzburger Dayot Upamecano und Lucas Hernandez total ausließ. Da werden bei Bayern wahrscheinlich einige an David Alaba gedacht haben: Wäre das auch mit ihm passiert? Alaba erlebte aber Mittwoch auch eine Enttäuschung: Nur 0:0 mit Real Madrid im Bernabeu-Stadion gegen Osasuna. Noch schlechter erging es Barcelona mit dem 0:1 bei Rayo Vallecano. Yusuf Demir spielte in der letzten halben Stunde.

Hütter gestand mitten im Jubel, dass ihn die Berliner Niederlage jetzt noch mehr ärgert: „Wir haben Bayern den Schneid abgekauft, müssen auch in der Bundesliga öfters dieses mutige und entschlossene Gesicht zeigen!“ Auch an der zweiten Mittwoch-Sensation war ein Österreicher beteiligt: Der 25 jährige Innenverteidiger Christoph Kobold (früher bei Wr.Neustadt, Ritzing und den Austria-Amateuren) siegte mit Zweitligist Karlsruhe bei Bayer Leverkusen 2:1. Weitere Österreicher in der dritten Runde: Christopher Trimmel mit Union Berlin, Guido Burgstaller mit St. Pauli (er gab den Assist zum entscheidenden 3:2 in der Verlängerung bei Dynamo Dresden), Dejan Ljubicic und Louis Schaub mit dem 1. FC Köln. Die Ex-Rapidler spielten beim 2:0 (0:0)-Auswärtssieg gegen VfB Stuttgart bis zur 71. Minute. Da stand es noch 0:0. Für Schaub kam Torjäger Anthony Modeste, traf 38 Sekunden später mit dem ersten Ballkontakt zum Führungstor.

 

Foto: Twitter.

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