Fußball

Seit 2004 war Arsenal nicht mehr Meister: Schafft es Mikel Arteta in seiner vierten Saison?

Von 14 Spielen 12 gewonnen, nur eines verloren, dazu ein Unentschieden: Mit dieser Erfolgsbilanz geht Tabellenführer Arsenal Montagabend nach der WM-Pause in die Premier League. Ein Heimsieg im Londoner Duell gegen West Ham würde der Papierform entsprechen, auch wenn mit Gabriel Jesus der bisher effektivste Stürmer (fünf Tore, sechs Assists) wahrscheinlich noch ein Monat fehlt. Wegen einer Knöchelverletzung, erlitten im WM-Spiel von Brasilien gegen Kamerun. Im Sommer hatte Arsenal den 25 jährigen von Manchester City geholt, für ihn 52,2 Millionen Euro Ablöse bezahlt. Jesus ist einer von neun Arsenal-Spielern, die bei der WM waren. Außer Jesus noch sein Landsmann Gabriel Martinelli, bei England Tormann Aaron Ramsdale, Ben White und Bukayo Saka, der Schweizer Granit Xhaka, bei Ghana Mittelfeldmotor Thomas Partey, der französische Innenverteidiger William Saliba und der Japaner Takehiro Tomiyasu.

Als Mikel Arteta, am 21. Dezember 2019 bei Arsenal, wo er 2016 nach fünf Jahren unter der Trainerlegende Arsene Wenger seine Spielerkarriere beendet hatte, den Trainerjob übernahm, war er zuvor in 201 Spielen Assistent seines berühmten Landsmanns Pep Guardiola bei Manchester City. Auf Platz elf lag Arsenal beim ersten Spiel unter Arteta, dem 1:1 in Bournemouth, bei dem Argentiniens Weltmeistertormann Emiliano Martinez Ersatz für den deutschen Keeper Bernd Leno war. Am Ende der Saison belegte Arsenal  Rang acht mit 43 Punkten Rückstand auf Meister Liverpool. Eine Saison später reichte es erneut nur für Rang acht, 25 Punkte hinter Meister Manchester City. Die letzte Saison beendete Arsenal schon auf Platz fünf, lag 24 Punkte hinter Manchester City. Dass Arteta mit Arsenal jetzt ein Konkurrent seines Ex-Klubs im Titelkampf ist, den Titelverteidiger um fünf Punkte distanziert hat, Tottenham um acht, Manchester United um elf, Liverpool um 15, hätte zu Saisonbeginn nicht viele erwartet. Arsenal schlug   Tottenham (3:1), Liverpool (3:2), Chelsea (1:0), verlor nur in Old Trafford gegen Manchester United (1:3) und ließ vor zwei Monaten im St.Mary´s bei Southampton zwei Punkte liegen, als dort noch Ralph Hasenhüttl  Trainer war. Die Umarmung mit Arteta nach Schlusspfiff fiel herzlich aus, für Hasenhüttl zählte das 1:1 wie ein Sieg (Bild oben). Sein letztes Erfolgserlebnis bei den „Saints“ vor der Trennung. Arsenal feierte nach Southampton drei Siege in Serie, gab keinen Punkt mehr ab.

Seit 2004 war Arsenal nicht mehr Meister. Im achten Jahr der 22 jährigen Ära von Wenger (1996 – 2018) der dritte und letzte Meistertitel, der einzige ohne ein Match verloren zu haben. Schafft Arteta nach dem Neuaufbau für den er auch Ukraine-Linksfuß Oleksandr Zinchenko von Manchester City holte und bei dem er das ehemalige norwegische Wunderkind Martin Odegaard, inzwischen 24 Jahre alt, in den Mittelpunkt stellte, bei seiner vierten Saison als Trainer im Emirates Stadium, die lange Zeit zu beenden? Bei Real Madrid war Odegaard gescheitert, wurde zunächst nach Holland (Heerenveen, Vitesse Arnheim) verliehen, dann ins Baskenland (Real Sociedad), kam auch danach bei Reals Trainer Zinedine Zidane nicht zum Zug. Arsenal kaufe Odegaard letzten Sommer nach fünf „Probemonaten“ um stolze 35 Millionen. Bei Arteta bekam er die nötigen Freiheiten, um kreativ und ein Unterschiedsspieler zu sein.

Foto: FC Southampton.

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