Fußball

Sieben Siege in Serie: Ein Jahrtausendrekord von Salzburg!

Erstmals in der Zwölferliga in Rückstand- aber am Ende stand für Meister und Tabellenführer Red Bull Salzburg mit dem 3:1 (1:1) im Spitzenduell bei  VSE St. Pölten ein Jahrtausendrekord. Sieben Siege hintereinander in den ersten sieben Runden gelangen zuvor in diesem Jahrtausend in Österreichs höchster Spielklasse noch keiner Mannschaft. Am kommenden Sonntag kann die Nummer eins  von Österreich daheim im Klassiker gegen Rapid den nächsten Rekord einstellen: Acht Siege hintereinander schaffte zuletzt ausgerechnet Grün-Weiß vor 30 Jahren,

Das attraktive Match zwischen Erstem und Zweitem vor der für St. Pölten-Verhältnisse großen Kulisse von 5500 Zuschauern hatte doch seine komischen Seiten: Salzburg geriet in der ersten Hälfte zum ersten Mal in dieser Saison in Rückstand.  Noch dazu durch ein Eigentor von Marin Pongracic. Trotz 75 Prozent Ballbesitz in dieser Phase. Zum Ausgleich in der Nachspielzeit führte nach einem Salzburger Eckball ein St. Pölten Missverständnis zwischen Tormann Christoph Riegler, dessen „Aus“-Ruf der Nordkoreaner Kwang-Ryong Pak offenbar nicht verstand und den Ball unglücklich zu Xaver Schlager verlängerte. Das erste Tor eines früheren Salzburger Youth-League-Siegers im „Duell“ von fünf: Schlager, Hannes Wolf und Amadou Haidara bei Salzburg, Luca Meisl und Sandro Ingolitsch bei Salzburg.

Nach der Pause vergab zunächst Daniel Luxbacher St. Pöltens 2:1, ehe mit Wolf der zweite Youth League-Sieger traf. Danach kam Hektik in Spiel – versuchte St. Pölten das „Vorbild“ von Roter Stern Belgrad nachzumachen, auf diese Art den Umschwung zu schaffen? Beiderseits vier gelbe Karten zwischen der 77. und 80. Minute, noch zwei bis zum Abpfiff nach 96. „So g´schwommen sind die Salzburger in der Saison nur gegen Roter Stern“, behauptete nachher Rigler. „Sie haben uns 120 Prozent abverlangt“, lobte Torschütze Wolf (Bild oben) die Verlierer im „Sky“-Interview, ehe auf ihn die nächste Herausforderung wartete: Er musste zum Dopingtest, fürchtete, dass dies dauern könnte.

„Der Knackpunkt war der Ausgleich. Wären wir mit dem 1:0 in die Pause gegangen, hätte ich es uns zugetraut, den Vorsprung drüber zu bringen. Denn bis dahin haben wir ja wenig zugelassen“, glaubte St. Pöltens Trainer Didi Kühbauer, gab aber fairerweise zu, dass diese Prognose  rein hypothetisch war. Sieger Marco Rose umarte am Ende auf dem Rasen Ingolitsch, vor zwei Jahren Kapitän seiner Youth League-Triumphatoren, zeigte sich im Großen und Ganzen zufrieden. Bekrittelte nur das Gegentor und dass mancher Angriff „unsauber“ gespielt wurde. Positiv für Salzburgs Trainer, dass er einen wichtigen Joker zurückbekam: Der schnelle Norweger Fredy Gulbrandsen stand nach einem Muskeleinriss im Oberschenkel  nur eine Woche im Mannschaftstraining, kam aber im Finish doch statt Munas Dabbur, dessen Einsatz Rose trotz der in Israels Team erlittenen Adduktorenverletzung riskierte, zu seinem ersten Pflichtspiel dieser Saison. Einen Sitzer ließ Gulbrandsen aus, ehe er in der 96, Minute noch den Endstand besorgte. Eine Variante mehr für den Schlager der Europa League am Donnerstag,  für das „Bullenduell“ in Leipzig.

Für Gesprächsstoff sorgten auch die anderen Samstag-Spiele in der Südstadt und in Hartberg. Admira führte gegen Vizemeister Sturm durch die neuen Legionäre aus Ghana und Finnland, Seth Paintsil und Pyry Soiri 2:1, ehe ein anderer durchdrehte: Der Kroate Marin Jakolis holt sich innerhalb von 52 Sekunden völlig unnötig Gelb-Rot ab, das der  Cupsieger in den letzten 28 Minuten zum Umschwung nützte. Was Admira nach dem 2:3 besonders weh tat: Alle Sturm-Tore erzielten mit Peter Zulj, Philipp Hosiner und Markus Lackner Ex-Admiraner, ein vierter (Lukas Grozurek) leistete zu den zwei Treffern in Überzahl den Assist. Wunderte sich Admiras Trainer Ernst Baumeister: „Bei uns hat Lackner in 15 Jahren nie von außerhalb des Sechzehners getroffen, jetzt schon. Aber das passiert eben.“

Auch in Hartberg passierte ungewöhnliches: Altach ging in der 82 Minute unerwartet gegen  den Aufsteiger in Führung, verlor aber in der Nachspielzeit. Wie eine Runde zuvor daheim gegen St. Pölten. Damit blieben die Vorarlberger sieglos mit zwei mickrigen Punkten am Tabellenende. Trotz aller Treueschwüre von Altachs Boss Karl Heinz Kopf: Die Liga für Werner Grabherr, des jüngsten Trainers der Liga ist brisant. Sehenswert die Jubelsprünge von Hartbergs Präsidentin Brigitte Annerl nach dem Happy End zum zweiten Saisonsieg der Oststeirer. Sie war kaum zu bremsen. Die erfolgreiche Pharmaunternehmerin aus Wien bekennt sich dazu, in erster Linie eine Präsidentin für Fans und Spieler zu sein.

 

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