Fußball

Start in die Nations League misslungen: „Das sind nicht mehr unsere Ansprüche!“

Kein zufriedenstellender Auftakt für Österreichs Fußballteam in die Nations League. Das betrifft sowohl das Resultat, das 1:1 (1:1)in Slowenien gegen Laibach vor 14.000 Zuschauern, darunter UEFA-Präsident Aleksandr Ceferin, als auch die Leistung. Speziell die in der Offensive. Da vermittelte Rot-weiß-Rot über weite Strecken nur das Gefühl der Ungefährlichkeit. Die neun Ausfälle dürfen nicht als Ausrede erhalten. Gerade im Abwehrzentrum, in dem man ohne David Alaba, Phlipp Lienhart, Kevin Danso und Gernot Trauner Probleme befürchtete, klappte es viel besser als in Nähe des slowenischen Tors. Kurzum, es war zu wenig, um zu gewinnen. Auch im andere Spiel der Österreich-Gruppe, gab es keinen Sieger. Norwegen schaffte in Astana gegen Kasachstan trotz Dauerüberlegenheit nur ein 0:0. Auch, weil Erling Haaland einmal aus drei Metern nur die Stange, nicht ins Tor traf.  Das machte den Prestigeerfolg für Kasachstans Teamchef mit Tiroler Vergangenheit, Stanislaw Tschertschessow, bei seinem Debüt möglich.

Die TV-Bilder zeigten im Finish keinen zufriedenen Ralf Rangnick. Das durfte der Teamchef auch nicht sein.  Die Marschroute im 4-1-4-1 mit Stefan Posch und Max Wöber als Innenverteidiger sowie Philipp Mwene und Alexander Prass auf den Außenpositionen passte, speziell Wöber ließ trotz fehlender Spielpraxis keine Wünsche offen. Bei Slowenien durfte Teamchef Matjez Kek wegen der roten Karte im EM-Achtelfinale gegen Portugal nur auf der Tribüne sitzen, im Tor fehlte der erkrankte Jan Oblak, bestritt der 1,99 Meter-Riese Matvez Vidovsek von Olimpija Laibach sein viertes Länderspiel. Wirklich geprüft wurde er nur selten.

Österreich geriet durch das Eingreifen des rumänischen VAR in Rückstand. Der sah, dass ein Schuss von Petar Stojanovic Mwene an der ausgestreckten rechten Hand traf, daher gab es Elfmeter, den Rangnick überraschend als umstritten bezeichnete. Benjamin Sesko besiegte das slowenische Elfmetertrauma der drei vergebenen im EM-Achtelfinale, bezwang Patrick Pentz. Österreich nach 16 Minuten in Rückstand, aber nur zwölf Minuten lang. Dann traf Konrad Laimer nach einem Chip von Mwene in den freien Raum ins kurze Eck, ließ Vidovsek keine Chance. Danach gab es keinen Grund mehr zum Jubeln (Bild). Solche Angriffe gelangen Österreich zu selten. In der zweiten Hälfte eigentlich gar nicht. Das Spiel zu kontrollieren, brachte nicht. Es war beiderseits nur ein Mittelfeldgeplänkel. Daran konnt auch der zur zweiten Hälfte für Patrick Wimmer gekommene Christoph Baumgartner wenig ändern. Mit Wimmer verzichtete Rangnick nach der Pause auf seinen schnellsten Spieler.

Vielleicht sollte sich auch Rangnick, für den das Unentschieden in Ordnung ging, hinterfragen. Warum er so spät tauschte, erst für die letzten zehn Minuten Junior Adamu für den harmlosen Arnautovic und Debütant Kevin Stöger für Romano Schmid brachte. Der Teamchef sah Schmids Leistung gut, brachte die vielen Ballverluste auch mit dem extrem seifigen und unebenen Terrain in Zusammenhang. Recht hatte Wöber mit dem Sager, das Unentschieden, wenn auch gegen einen EM-Achtelfinalisten, entspreche mittlerweile nicht mehr den Ansprüchen. Jetzt hofft man auf ein besseres Terrain am Montag im Ulleval-Stadion von Oslo, um „wieder ein Feuerwerk“ zu zünden, wie es Wöber ausdrückte.

Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.

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