Konrad Laimer, Österreichs Torschütze, bezeichnete das durchwachsene 1:1 zum Nations League Auftakt gegen Slowenien in Laibach als „Auf- und Ab-Spiel“, aus dem man die richtigen Lehren für Montag ziehen müsse. Sicher mehr punkto Präzision und Durchschlagskraft in der Offensive als in der Defensive. Teamchef Ralf Rangnick schob zwar die Schuld vor allem auf den unebenen Rasen, aber allein daran lag es nicht. Im Ullevaal-Stadion von Oslo wartet aber bei Norwegen auf die Freitag eigentlich gut funktionierende Defensivabteilung eine weit größere Herausforderung: In Person der Tormaschine Erling Haaland (Bild), aber auch von Martin Ödegaard, dem Kapitän von Arsenal, Alex Sörloth und Jungstar Antonio Nusa. Haaland hat einen Marktwert von 180 Millionen Euro, Ödegaard von 110 Millionen, für Sörloth zahlte im August Atletico Madrid 32 Millionen Ablöse an Villarreal, für Nusa RB Leipzig 21 Millionen an den FC Brügge.
Für einen Österreicher gibt es Montag ein Wiedersehen mit Haaland: Für Max Wöber, den besten Abwehrspieler in Slowenien. Im Herbst 2019 spielten sie zusammen bei Red Bull Salzburg, ehe Haaland von der Ausstiegsklausel Gebrauch machte und für 20 Millionen Euro Ablöse zu Borussia Dortmund wechselte. Eine unvergessliche Erinnerung bleibt das erste Gruppenspiel in der Champions League, das 6:2 gegen Genk, als Haaland zwischen der 2. und 45. Minute drei Tore erzielte. Insgesamt jubelte Wöber über 16 Haaland-Tore in 14 gemeinsamen Einsätzen. Wöber weiß aus den gemeinsamen Trainings, wie man Haaland am besten bekämpfen kann. Aber auch, dass er jetzt mit 24 im Vergleich zur Salzburg-Zeit mit 19 sicher besser ist, noch mehr Muskeln hat. Haaland als Gegner lernten in der deutschen Bundesliga zwischen Jänner 2021 und Juni 2022 Laimer und Marcel Sabitzer mit RB Leipzig, Philipp Lienhart, der Montag zur Verfügung steht, mit Freiburg und Stefan Posch mit Hoffenheim kennen.
In 33 Länderspielen für Norwegen erzielte Haaland 31 Tore. Das erste vor vier Jahren im September 2020 bei der 1:2-Heimniederlage gegen Österreich, damals auch in der Nations League B. Die letzten bei den Juni-Länderspielen: Alle drei beim 3:0-Heimsieg gegen den Kosovo, das einzige beim 1:3 in Dänemark. Dass er Freitag beim 0:0 in Kasachstan aus drei Metern nicht ins Tor traf, war gar nicht „Haaland-like“.
Norwegen war bei der verpassten Qualifikation für die WM 2022 und die EM 2024 in Heimspielen trotz Haaland keine Macht. Darum gibt’s Kritik an Teamchef Stale Solbakken. Das WM-Ticket wurde verpasst, weil es nur Heimsiege gegen Montenegro (2:0) und Gibraltar (5:1) gab, aber eine 0:3-Abfuhr gegen die Türkei, jeweils Unentschieden gegen Holland (1:1) und Lettland (0:0). Zur EM fuhr Norwegen wegen Niederlagen in Oslo gegen Schottland(1:2)und Spanien (0:1) nicht, Siege gab es gegen Zypern (3:1) und den EM-Achtelfinalisten Georgien (2:1).
Foto: UEFA.