Fußball

Statt Champions League China-Schnäppchen

Von Manchester United, Inter Mailand und der Champions League ist keine Rede mehr. Marko Arnautovic legt es nur darauf an, schnell nach China zu kommen. Die Marschroute, seine Freigabe zu provozieren, scheint erfolgreich gewesen zu sein. Nach den letzten verbalen Attacken seines Bruders will auch West Hams chilenischer Trainer Manuel Pellegrini Arnautovic (Bild oben)  nicht mehr in seinem Kader haben, weil er um das Betriebsklima fürchtet. Daher ist West Ham bereit, ihn schon um 25 Millionen Euro abzugeben. Um drei Millionen billiger,  als er vor zwei Jahren beim Wechsel von Stoke zum Londoner Traditionsklub war. Sicher ein schlechtes Geschäft. Aber immer noch besser als sich weiter mit Arnautovic herumärgern, scheint die Devise zu sein. Arnautovic, das China-Schnäppchen.

Shanghai SIPG, vergangenes Jahr zum ersten Meister, scheint das Ziel zu sein. Der Klub aus der -Metropole, ist es gewohnt, noch mit viel mehr Millionen herumzuschmeissen. 2017 bekam Chelsea für den Brasilianer Oscar 60 Millionen Euro Ablöse, obwohl der damals bei den „Blues“ nur noch Reservist war. Ein Jahr zuvor zahlte Shanghai SIPG an Zenit St.Petersburg für Oscars Landsmann Hulk 55,8 Millionen. Da ist Arnautovic also wirklich ein günstiges Schnäppchen.  Kolportierter Wochenverdienst von Oscar sind 475.000 Euro. Macht pro Saison 24 Millionen. Wenn Arnautovic nur die Hälfte davon bekommt, ist es mehr als das doppelte vom derzeitigen Gehalt bei West Ham mit 100.000 Euro pro Woche. Es geht also nur um das Geld und nichts anderes.

Wenn der Wechsel über die Bühne geht, dann wird Arnautovic künftig von einem Portugiesen trainiert. Von Vitor Pareira, der vor seinem Erfolg in Shanghai mit 1860 München aus der zweiten deutschen Liga abgestiegen war. Derzeit liegt Shanghai nach 16 von 30 Runden hinter Tabellenführer Beijing Guoan, dem Klub von Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt und seinem  Tiroler Assistenten Richard Kitzbichler, und Guangzhou Evergrande  auf Rang drei. Rückstand auf Platz eins: Nur zwei Punkte. Beim 3:1 im Shanghai.Derby gegen Shenhua erzielte Hulk Samstag zwei Tore, leistete Oscar zwei Assists. Als dritter Legionär kam Odil Akhmedov, ein Mittelfeldspieler aus Usbekistan, zum Einsatz.

Fragt sich nur, wie es mit der Teamkarriere von Arnautovic weiter geht. Die Flugzeug von Shanghai, mit 26, 32 Millionen Einwohnern die größte Stadt Chinas, nach Wien beträgt zehn Stunden und 15 Minuten. Marc Janko war seinerzeit von Sydney nach Wien doppelt so lange unterwegs und dennoch ein wichtige Stütze in der erfolgreichen Qualifikation für die EM 2016. Teamchef Franco Foda muss darauf hoffen, mit China-Legionär Arnautovic ähnlich gute Erfahrungen zu machen wie Österreichs Rekordspieler Andi Herzog als Teamchef von Qualifikationsgegner Israel mit Eren Zahavi. Drei Tore beim 4:2 gegen Österreich in Haifa.

 

Foto: © WestHam United Media.

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