Sturm Graz gegen Rapid, das wird Samstag erstmals seit August 2015 ein Duell zwischen dem Ersten und Zweiten sein. Insgesamt zum neunten Mal. Dass Rapid bei dieser Konstellation bisher vier Siege feierte, Sturm nur zwei, hat aktuell nichts zu besagen. Schon mehr, dass Sturms Trainer Christian Ilzer bisher in Heimspielen gegen Rapid ungeschlagen blieb. Da gab es fünf Siege und drei Unentschieden. Damit ist er erst der zweite Trainer in der Klubgeschichte des Meisters, dem dies gelang. Der erste war Ivica Osim zwischen 1998 und 2002. Mit einem Sieg am Samstag würde Ilzer Osim bei Heimspielen gegen Rapid übertreffen. Die Form der letzten Wochen spricht dafür, dass ihm dies gelingt.
Ilzer bezeichnet Rapid trotz der Cupblamage gegen Stripfing als Titelkandidat. Seine Begründung: Rapid verlor mit einer „frischen“ Mannschaft bisher in dieser Saison kein Match. Beim 0:3 gegen Blau Weiß Linz war Rapid drei Tage nach dem Qualifikationsspiel gegen Trabzonspor nicht frisch. Samstag wird Rapid eine frische Mannschaft stellen. Weil von der Startelf nur vier, Niklas Hedl, Louis Schaub, Kapitän Matthias Seidl und Dion Beljo auch drei Tage zuvor im Cup spielten. Seidl allerdings nur 19 Minuten, Beljo nur elf. Ähnlich kurze Einsätze hatten bei Sturm am letzten Mittwoch nur die Dänen Mika Biereth, William Böving und Toshi Chukwuani, der nach 29 Minuten mit einer Knöchelverletzung ausschied und gegen Rapid vermutlich fehlen wird.
Es trifft die Mannschaft, die in der Hinrunde die meisten Tore erzielte, auf die mit der besten Defensive. Sturm traf 26-mal, die grün-weiße Abwehr ließ nur elf Treffer zu. Keinem beim erste Spiel gegen Sturm. Beim 1:0 in der Startrunde am 4. August durch ein Tor von Beljo war Rapid in allen Belangen besser. Das gibt auch Ilzer zu. Klauß weiß, dass Sturm drei Monate später auf einem höheren Niveau als damals ist. So einig warn sich beide nicht immer. Im April hatte es zwischen ihnen verbal gekracht. Weil Klauß behauptete, Sturm spioniere das Rapid-Training aus, verweigerte Ilzer beim 3:1-Sieg in Hütteldorf den Handschlag. Auch bei Sturms 2:1 im Cupfinale ging es in den Coaching Zonen ziemlich heftig zu. Der Tiroler Walter Altmann, der damals als vierter Offizieller Mühe hatte, die Trainer in Zaum zu halten, pfeift Samstag den restlos ausverkauften Schlager, vor dem Klauß behauptete, das k.o.im Cup werde Rapid nicht aus der Bahn werfen. Eine schwache zweite Hälfte wie zuletzt gegen Hartberg und den GAK wird sich Rapid nicht leisten können. Der Matchplan? Klauß kündigte an, dass Rapid sich nicht nur darauf konzentrieren wird, Sturms Kapitän Otar Kiteishvili nicht ins Spiel kommen zu lassen.
Die zweite brisante Begegnung am Samstag heißt LASK gegen Hartberg. Bei den Linzern haben acht eine Hartberg-Vergangenheit, allen voran Trainer Markus Schopp, aber auch Max Entrup. Im August verlor Schopp mit Hartberg noch gegen die Linzer 1:2. Gewinnt er mit dem LASK, würde er seinen Ex-Klub mit Nachfolger Manfred Schmid in der Tabelle überholen. Salzburg hat für den nächsten Schritt aus dem Tief daheim einen „passenden“ Gegner: Den noch sieglosen Letzten, Aufsteiger GAK.
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