Nach Red Bull Salzburg blieb auch Sturm Graz auf Doublekurs. Das 2:0 (2:0) gegen die Wiener Austria bedeutete den Aufstieg ins Semifinale, das zehnte Cupspiel hintereinander ohne Niederlage. Trainer Christian Ilzer (Bild) kann zufrieden Bilanz ziehen. Es bestand nie Gefahr, dass der Austria wie im Oktober in der Bundesliga in Graz gewinnt. Sturm schaffte durch den Slowenen Tomi Horvath nach neun Minuten das Führungstor, dem ein Fehlpass von Austrias Innenverteidiger Johanns Handl voranging. Der erste Treffer des dänischen Winterkaufs, Mike Biereth, in der achten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte, dem Austrias Manuel Polster den Ball sozusagen servierte, entschied schon das Spiel. Damit ist das Spitzenduell der Bundesliga am kommenden Freitag in Salzburg zwischen Tabellenführer Salzburg und dem Zweiten Sturm richtig angeheizt.
Um die Austria muss man sich Sorgen machen. Zwar war sie gut organisiert, spielte mitunter gefällig mit, aber es fehlte das Messer zwischen den Zähnen, von dem Kapitän Manfred Fischer vor dem Spiel sprach. Denn je näher die Austria dem gegnerischen Strafraum kam, desto ungefährlicher wirkte sie. Es gab keine klare Torchance. Vom neuen Sturm-Tormann, dem Tschechen Viteszlav Jaros, konnte man sich beim besten Willen kein Bild machen, weil er nicht gefordert wurde. Aber wer kann die Austria gefährlicher machen, damit sie in der Bundesliga noch den Sprung unter die ersten sechs schafft. Und das sollte schnell geschehen, denn nächsten Samstag gibt es gegen Hartberg dafür ein Schlüsselspiel. In Graz spielte Andreas Gruber, Muharem Huskovic und Dominik Fitz 75 Minuten, Romeo Vucic und Alexander Schmidt in den letzten 28. Von keinem der fünf kam ein gefährlicher Torschuss. Irgendetwas muss Trainer Michael Wimmer einfallen. Mit dem verletzten Fisnik Asllani wäre die Situation nicht viel anders.
Das Spiel dauerte nicht 90, sondern insgesamt 111 Minuten. Wegen unsäglichet Pyroaktionen. Vor der Pause nebelten die Sturm-Fans das Spielfeld ein, in der zweiten Hälfte die der Austria. Schiedsrichter Christoph Jäger unterbrach zweimal die Partie, weil der VAR nichts sehen konnte, wartete, bis sich dies änderte. Er ließ in der ersten Hälfte acht Minuten nachspielen, in der zweiten 13. Das macht keinen Spaß, kostet die Klubs wieder Geld, das sie für das Verhalten ihrer Fans zur Kassa gebeten werden.
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