Rosenborg Trondheim ist zwar Norwegens absoluter Spitzenklub, aber dennoch der unattraktivste der drei Gruppengegner von Meister Red Bull Salzburg in der Europa League. Auch wenn er als Titelverteidiger derzeit wieder die Tabelle trotz vier siegloser Partien hintereinander vor Brann Bergen und Molde anführt. Von Molde kommt im Jänner Norwegens größtes Stürmertalent, der 18jährige Erling Haland, nach Salzburg. Wo der Aufruf, sich Tickets für das Duell der Meister und Tabellenführer aus Österreich und Norwegen zu sichern, auf fruchtbaren Boden fiel: 20.000 sind weg. 16.000 Dreierabos und 4000 Tageskarten. Und alle erwarten Donnerstag Abend den dritten Sieg hintereinander, die Verteidigung von Platz eins. Für das letzte Heimspiel, das Red Bull-Duell gegen Leipzig, am 29. November, sind bereits 24.000 Karten verkauft. Salzburg als Ticketseller. Erfolge und attraktive Leistungen machen sich bezahlt.
Der Star der Norweger ist ein Däne: Der 30jährige Nicklas Bendtner, der bei Arsenal schon bessere Zeiten erlebt hat. Er wurde zwar Torschützenkönig in Norwegen, aber die letzten großen Schlagzeilen, die er im September lieferte, entstanden durch einen Skandal in Kopenhagen. Dort soll Bendtner bei einer Schlägerei einem Taxifahrer einen Kieferbruch zugeführt haben. Bendtner bestritt dies, entschuldigte sich aber bei den Rosenborg-Fans für das schlechte Image, das dadurch entstand. Der Manager von Rosenborg, Rune Bratseth, war 1993 Abwehrchef in der Meistermannschaft von Werder Bremen mit dem jetzigen Teamchef Israels aus Österreich, Andi Herzog. Zuletzt kritisierte Bratseth, dass Salzburg und Leipzig in der Europa League spielen dürfen. Es könnte ja eine Red Bull-Stallorder geben. Salzburgs Siege gaben die beste Antwort.
„Wir werden für drei Punkte hart arbeiten müssen“, prophezeite einer, der es wissen muss, Nämlich Salzburgs norwegischer Stürmer Fredrik Gulbrandsen. Ähnliches erwartet auch sein Trainer Marco Rose: „Das Match bedeutete die letzte Chance für Rosenborg, in den Kampf um den Aufstieg einzugreifen. Partien auf einem solchen Level werden immer eng“. Rosenborg verlor bisher in Glasgow durch ein Tor in der 88.Minute gegen Celtic 0:1 und daheim gegen RB Leipzig 1:3.
Für Rapid ist die Reise nach Spanien zu Villarreal, ein Rückblick auf eine bessere Vergangenheit: In der 50.000 Einwohner-Stadt im Norden von Valencia verlor Rapid am 26.November 2015 zwar 0:1, war aber da schon Gruppensieger. „Trotz Niederlage unser bestes Spiel im Europacup, seit ich Präsident bin“, erinnert sich Michael Krammer. Damals war Rapid Tabellenführer, Villarreal sensationell auch in Spaniens La Liga. Drei Jahre später sieht alles viel trister aus: Rapid ist Neunter, Villarreal, liegt mit neun Puntken aus neun Runden, nur auf Platz 16 unter 20 Klubs, knapp vor den Abstiegsrängen. Was Rapid schon hinter sich hat, könnte bei Villareal bald bevorstehen: Der Trainerwechsel. Javier Calleja gilt trotz des 1:1 vom letzten Samstag gegen Atletico Madrid vor 17,518 Zuschauern im Estadio de la Ceramica als angezählt, braucht drignend einen Sieg gegen Rapid. Kapitän Burno Soriano, vor drei Jahren der Goldschütze, fehlt allerdings ebenso verletzt wie Kolumbiens Teamstürmer Carlos Bacca. Rapids erste Hoffnung bei der Reise nach Spanien: Dass die Landung am Flughafen Castellon wenigster stürmisch ist als vor drei Jahren.
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