Fußball

Auch in Wattens Powerlady auf Erfolgskurs

Rund um Hartbergs Paukenschlag gegen Rapid rückte klarerweise  auch die Powerlady an der Spitze des Aufsteigers, Präsident Brigitte Annerl, in den Mittelpunkt. Mehr Glücksgefühle in der Bundesliga für die Pharmaunternehmerin aus Wien als viele glaubten. Sie fühlt sich jetzt bestätigt. Eine Klasse tiefer, in der zweiten Liga, bahnt sich ähnliches an. Dort heißt die Powerlady Diana Langes Swarovski (Bild oben). Ihre Glücksgefühle als Präsidenten von Wattens: Tabellenführer nach elf Runden mit sieben Siegen vor BW Linz, drei Punkte mehr als der erklärte Aufstiegsfavorit Ried, sechs mehr als Austria Lustenau.  Damit auf Kurs zu ihren ehrgeizigen Zielen: Aufstieg und Nummer eins in Tirol!

Seit fünf Jahren ist die Urenkelin des Firmengründers Präsidentin bei Wattens. Auf „Befehl“ ihres Vaters Gernot, dem es Ende der Achtzigerjahre gelungen war, den damals erfolgreichsten Trainer Europas, den Ur-Wiener Ernst Happel von Hamburg zum FC Swarovski Tirol nach Innsbruck zu lotsen. Wenn es nach Wunsch der Präsidentin geht, dann sollen nächste Saison im Gernot Langes-Stadion von Wattens nicht nur Red Bull Salzburg, Sturm Graz oder  die Wiener Klubs Austria und Rapid zu Gast sein, sondern es auch wieder Tiroler Derbys geben. Diana Langes ist seit dem Frühjahr auch Botschafterin des ÖFB in Sachen Damenfußball, seit Juli gehört sie als Vertreterin der zweiten Liga zum Aufsichtsrat der Bundesliga. Sie hat nach eigener Einschätzung Sonne im Herzen, will sich immer treu bleiben, sich nie verstellen.

Viele haben Wattens belächelt, auch auf Routiniers zu setzen. Den 32jährigen Ex-Rapidler Andreas Dober, den 33jährigen Spanier Ione Cabrera, der bei Admira, LASK und Grödig fast öfters verletzt war als er spielte. Oder auf das  36jährige Tiroler Urgestein Florian Mader, der zu Austrias letzter Meistermannschaft unter Peter Stöger gehörte. Oder den 31jährigen, derzeit verletzten Clemens Walch. Aber so falsch scheint das nicht gewesen zu sein. Einen junge Hoffnung mit berühmtem Namen hat Wattens auch: Den 18jährigen Ghanesen Kelvin Yeboah. Sein Vater Anthony war Schützenkönig in der deutschen Bundesliga. Die Präsidenten freut sich, was sie bisher am grünen Rasen von ihrer Mannschaft, sah: „Der Dober kann so herrlich mitreißen“, behauptet sie, „wenn man wirklich zusammenhält, ist es möglich, alles zu erreichen“. Worte, die man auch aus Hartberg hörte.

Die Präsidentin wehrt sich dagegen, ihren Verein als Swarovski-Werksklub zu bezeichnen. Das weltweit bekannte Kristallunternehmen sei der Sponsor, nicht mehr oder weniger. Aber damit hat es sich auch. Den Kampf um die Nummer eins in Tirol sieht sie irgendwie als Kampf zwischen David und Goliath, der sie reizt. Darum hatte sie für alle Ideen und Bestrebungen, aus Wacker Innsbruck und Wattens wieder eine Spielgemeinschaft zu machen wie vor Jahrzehnten, kein offenes Ohr. Sie möchte Innsbruck übertrumpfen. Gerhard Stocker, der Präsident von Wacker,stammt  auch aus Wattens. Wohnt genau gegenüber dem Büro von Frau Langes.

Von einer Schwäche,die ihr nachgesagt wird, erzählt  Diana Langes  lächelnd. Auch Wattens-Trainer Thomas Silberberger und Sportchef Stefan Köck meinen mitunter, dass die Präsident, er nicht alles schnell genug gehen kann, in kurzer Zeit zu viel erreichen will. Aber der Blick auf die Tabelle gibt ihr derzeit recht!

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