Fußball

Titelverteidiger Sturm Graz musste ins Nachspiel, Donaufeld warf Altach raus

Am Weg zum Cupsieg musste Sturm Graz in den letzten zwei Saisonen nur einmal ins Nachspiel, 2022/23 im Viertelfinale bei Red Bull Salzburg. Diesmal passierte es dem Titelverteidiger bereits in der ersten Runde beim Kremser SC, der sich vor 7000 Zuschauern erst nach 120 Minuten 2:4 (2:2, 2:2) geschlagen gab.  Das ließ selige Erinnerungen an 1988 wach werden, als Krems sensationell der Cupsieg gegen Ernst Happels FC Tirol in zwei Finalspielen gelang. Samstag holte Krems vor der Pause ein 0:1 und 1:2 auf, hielt das 2:2 bis in die zweite Hälfte der Verlängerung, bis zur 113. Minute, ehe nach dem 19. Eckball die Grazer durch Ion Gorenc Stankovic wieder in Führung gingen. Die diesmal hielt. In letzter Minute erhöhte Mika Biereth auf 4:2.

Der Zitteraufstieg bestätigte einmal mehr Trainer Christian Ilzer, dass seine Mannschaft derzeit nicht so weit ist wie vor einem Jahr. Von den Neuerwerbungen bot er zu Beginn Linksverteidiger Emir Karic und Bayern-Leihgabe Lovro Zvonarek auf. Dabei hatten die Grazer bei ihren ersten zwei Treffern Riesenglück, dass der routinierte Krems-Torhüter Christoph Riegler, der von 2010 bis 2022 die Nummer eins bei St. Pölten war, daher die Erfahrung von 145 Bundesligaspielen hat, patzte. Beim ersten Treffer durch Manprit Sarkaria sogar fürchterlichst, als er einen harmlosen Freistoß durch seien Hände gleiten ließ. Auch beim 1:2 von Mate Horvat sah er schlecht aus. Aber zweimal glich der nur 1,73 große Mittelstürmer Hakan Gökcek aus, das zweite Mal durch einen Elfmeter. Der 31 jährige Gökcek war in seiner Jugend im Austria-Nachwuchs, spielte in den letzten Jahren nur in der Regionalliga Ost, wechselte im Sommer von TWL Elektra zu Krems. Er sorgte für die Überstunden von Sturm.

Ein anderer Klub aus der Regionalliga Ost eliminierte erstmals in der Klubgeschichte einen Bundesligaklub. Donaufeld, letzte Saison Vizemeister, schlug vor 800 Zuschauern auf dem eigenen Platz im  21. Wiener Bezirk Altach verdient 2:0(1:0). Ein großer Tag auch für Josef Michorl (Bild), der seit fünf Jahren Donaufeld trainiert. Auch aus einem etwa emotionellen Grund: In seinen fünf Jahren als Co-Trainer bei Austria zählten sein geschlagener Altacher Kollege Joachim Standfest und dessen Assistent Roman Wallner zu seinen Spielern: „Uns ist die Führung gelungen, dann haben wir die gut verteidigt, Altach brachte offensiv wenig zustande, zum Schluss half uns ein Elfmeter“, erklärte Michorl die Sensation. Die Führung gelang dem im Wien geborenen Kroaten Antonio Babic bereits nach 14 Minuten.  Der 23 jährige, der im Nachwuchs in den Akademien von Rapid und Admira war, vor drei Jahren von der Vienna zu Donaufeld kam, genau ins Kreuzeck. Die besten Möglichkeiten der schwachen Altacher, die als erster Bundesligaklub seit 2021/22 in der ersten Runde rausflogen,  verjuxte der Brasilianer Gustavo Santos. Er scheiterte am neuen Donaufeld-Tormann, der vom Bezirks-Nachbarn, dem Floridsdorfer AC kam, dem 22 jährigen Burgenländer Tobias Bencsics. Für den umjubelten Schlusspunkt sorgte der Holländer Floris van Zaanen, der seit 2020 für Donaufeld spielt. Zuvor war er in der Akademie von Rapid, bei der Vienna und dem Wiener Sportclub. Präsident von Donaufeld ist das Rapid-Präsidiumsmitglied Stefan Singer.

Das blieb nicht die einzige Überraschung durch einen Verein aus der Regionalliga Ost: Siegendorf, vor Jahrzehnten als burgenländischer Stammklub des Austria-Teamstürmers und späteren Meister-Trainers und Sportvorstands Thomas Parits bekannt geworden, eliminierte mit den Ex-Rapidlern Lukas Grozurek und Dominik Wydra den Zweitligisten Floridsdorfer AC. Grozurek erzielte beim 2:1 (2:0) knapp vor der Pause das 2:0.

 

 

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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