Fußball

Topf eins bedeutet keine „Garantie“ für Gruppensieg und WM-Ticket

Was das Nationalteam verpasste, schaffte Dienstag Österreichs U 19. Als Gruppensieger vor dem Kosovo und Spanien die erste Qualifikationsrunde der EURO 2025 zu beenden und in die Eliterunde zu kommen. Das gelang der Mannschaft von Oliver Lederer in der kosovarischen Stadt Podujevo trotz des knappen 0:1 (0:0) im letzten Spiel gegen den regierenden U 19-Europameister Spanien durch ein Tor in letzter Minute, das einzige, das in den drei Partien gegen Kosovo, die Färöer und Spanien kassiert wurde. Am Ende hatten Österreich, Kosovo und Spanien je sechs Punkte, die beste Tordifferenz sprach für Österreich. „Wir fühlen uns absolut gerüstet für die Eliterunde“, versicherte Lederer.

Ralf Rangnick weiß seit Montagabend, dass sein Team am 13. Dezember bei der virtuellen Auslosung der WM-Qualifikation, in Topf eins sein wird. Gemeinsam mit Europameister Spanien, Frankreich, England, Belgien, Holland, Portugal Deutschland, Italien, Kroatien, der Schweiz und Dänemark. Möglich wurde es, weil Dänemark in Serbien nicht verlor (0:0) und Kroatien in Split gegen Portugal (1:1) punktete. Bei einer kroatischen Niederlage  hätte Schottland in Warschau Polen mit zwei Toren Differenz schlagen müssen, um hinter Portugal Zweiter zu werden. Das Siegestor zum 2:1 (1:0) erzielte Liverpool-Verteidiger Andy Robertson in der 93. Minuten. Polens Tor ging auf das Konto von Salzburg-Legionär Kamil Piatkowski, der bei Österreichs Vizemeister in dieser Saison mehrmals zu den Schwachpunkten gehörte. Rangnick betonte schon im Vorfeld, dass es egal sein wird, ob man aus Topf eins oder zwei gelost wird. Zu den acht Gesetzten zu gehören, macht den Kampf um den Gruppensieg nicht entscheidend leichter, sollte aus dem zweien Topf beispielsweise etwa Serbien oder EM-Bezwinger Türkei der Gegner sein. Die zwölf Gruppensieger sind automatisch für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko qualifiziert.

Bereits Freitag wird in Genf gelost, ob Belgien, Schottland, Serbien oder Ungarn im März der Gegner in den Play-offs um den Aufstieg in die Nations League A sein wird. Der schwerste wäre Belgien, obwohl das Team von Domenico Tedesco von den letzten zehn Partien nur zwei gewann. Da sind Legionäre von europäischen Spitzenteams dabei.  Etwa Kevin de Bruyne und Jeremy Doku von Manchester City, von Portugals Meister Sporting Lissabon Zeno Debast, von Arsenal Leandro Trossard, von Aston Villa Amadou Onana und Youri Tielemans, von Napoli Sturmtank Romelu Lukaku, von RB Leipzig Lois Openda. Der Tormann ist Legionär in Saudi-Arabien: Koen Casteels, zuvor bei Wolfsburg, spielt bei Al Qadsiah. Gegen Serbien gewann Österreich vor fünf Monaten den vorletzten EM-Test im in Wien 2:1 (Torschützen Patrick Wimmer, Christoph Baumgartner). Salzburg-Legionär Aleksa Terzic und der im Sommer von Salzburg zu Milan gewechselte Innenverteidiger Strahinja Pavlovic sind bei den Serben Stammspieler. Er sah beim 0:0 gegen die Dänen in der 96. Minute die Ampelkarte.  Auf Schottland traf Österreich in der verpassten Qualifikation für die Wüsten-WM 2022, blieb sieglos. Im Hampden-Park von Glasgow holte Österreich einen Punkt (2:2), in Wien gab es eine 0:1-Niederlage. Schottlands Teamchef ist noch immer Steve Clark, die Leistungsträger sind auch die gleiche geblieben. Robertson von Liverpool, im Mittelfeld John McGinn von Aston Villa, der das Siegestor zum 1:0 gegen Kroatien und die Führung beim 2:1 in Polen erzielte und die Napoli-Legionäre Scott McTominay (früher Manchester United) und Billy Gilmour (früher Brighton).

Gegen Ungarn spielte Österreich zuletzt am 14. Juni 2016 im ersten Gruppenspiel der Europameisterschaft. Beim 0:2 in Bordeaux waren Marko Arnautovic und Marcel Sabitzer dabei. Ungarn schaffte Dienstag zum Abschuss der Nations League vor 60.000 Zuschauern gegen Deutschland ein 1:1 (0:0). Den Ausgleich erzielte Kapitän Dominik Szoboszlai in der 97. Minute aus einem Elfmeter, den er lässig verwandelte. Er hob den Ball in die Mitte des Tores. So wie einst Antonin Panenka im EM-Finale 1976 in Belgrad gegen Deutschlands Sepp Maier zum EM-Titel für die Tschechoslowakei

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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