Eishockey

Vanek kommt nicht! Michael Raffl wartet auf Geburtsurkunde seiner Tochter

3:2 gegen die U25 von WM-Gegner Weißrussland, 3:1 gegen die U25 von Norwegen, 3:4 (0:3, 1:0, 2:0) nach Verlängerung gegen Russland B (Bild oben), eine Auswahl von KHL-Spielern, die im Herbst den Deutschland-Cup gewonnen hatte. Die letzten drei Tests von Österreichs Eishockeyteam vor der Weltmeisterschaft beim Alrosa-Cup in St. Petersburg brachten für Roger Bader genau was, was punkto Tempo und Intensität vor der Mission Klassenerhalt ab Samstag in Kopenhagen notwendig war: „Jetzt haben wir noch einmal Selbstvertrauen getankt“, glaubt der Teamchef aus der Schweiz. Der nur gegen die Russen seine stärkste Besetzung aufbot, gegen Weißrussland die Salzburger Spieler im Talon ließ, gegen Norwegen die Linie mit Fabio Hofer, Thomas Hundertpfund und Brian Lebler. Überzeugen konnte die Mannschaft vor allem bei der Aufholjagd gegen die Russen von 0:3 auf 3:3 durch Tore von Lebler im Powerplay, Manuel Ganahl und Alexander Cijan.

Bader gönnte seinen Spielern nach der Rückkehr am Sonntag zwei freie Tage vor dem Abflug nach Dänemark, sagte Sonntag am Telefon Lugano-Verteidiger Stefan Ulmer, der das entscheidende siebente Finalspiel in der Schweiz gegen den Zürcher SC 0:2 verlor, und Stürmer Patrick Obrist, der wie Baders Sohn Klotens ersten Abstieg nicht verhindern konnte, dass sie bei der WM benötigt werden. Fünf Spieler, die er in Kopenhagen gerne dabei gehabt hätte, stehen nicht zur Verfügung: Die NHL-Legionäre Thomas Vanek und Michael Grabner, dazu Thomas Raffl, der Kapitän beim Aufstieg in Kiew, Routinier Raphael Herburger und Verteidiger Alexander Pallestrang. Vanek antwortete bereist Freitag auf das SMS von Bader, ließ sich dafür nur eine Stunde Zeit, was Vanek-Kenner auch als Zeichen des Respekts sehen. Auch wenn die Kommunikation zwischen Teamchef und Österreichs besten Eishockeyspieler aller Zeiten passt, er sagte, wie er schon im November beim Treffen mit Bader in New York angedeutet hatte, aus privaten Gründen ab. Weil er über die lange Saison  in Vancouver und Columbus von der Familie getrennt war. Jetzt wollte er seine Frau und die drei Söhne nicht noch einmal drei Wochen lang in Minnesota allein lassen.  Eine Entscheidung, die Bader respektiert. Jetzt bleibt Michael Raffl der einzige NHL-Legionär, der zur WM kommt. Möglicherweise allerdings mit etwas Verspätung, nicht zum Startspiel gegen die Schweiz am Samstag. Grund: Er wartet noch in Philadelphia auf die in Villach ausgestellte Geburtsurkunde seiner kleinen Tochter. Wenn er die nicht vorzeigen kann, bekommt er keinen Reisepass für sie. Die Freigabe von den Flyers-Manager Ron Hextall hat Raffl jedenfalls.

Die Schweiz bietet zum WM-Start gegen Österreich vier Spieler aus der NHL auf: Anaheims Torhüter Reto Berra, Verteidiger Mirco Müller von der New Jersey Devils, der mit Grabner spielte, Colorado-Stürmer Sven Andrighetto und Nino Niederreiter von Minnesota Wild. Seine persönliche WM-Vorgabe hat Österreichs Teamchef schon erfüllt: Er wird zehn Kilogramm leichter als zum Jahresbeginn sein. Roger Bader ist WM-fit! Seine Sensation im WM-Aufgebot: Lukas Kainz  der 22jährige Stürmer aus der zweiten Mannschaft von Red Bull Salzburg, ist weiter dabei, gehört zu den 26 Spielern, die Mittwoch nach Kopenhagen fliegen.

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