Fußball

Vor Play-off kracht´s zwischen Lustenau und Austria

Montagabend entscheidet sich zwischen Wolfsberg und Austria Lustenau in der Lavanttal-Arena, wer Donnerstag und Sonntag Gegner der Wiener Austria im Kampf um einen Platz in der zweien Runde der Qualifikation für die Conference League sein wird. Wolfsberg gelang in dieser Saison noch ein Heimsieg gegen den Aufsteiger (0:1, 2:2), ist aber unter Ex-Austria-Trainer Manfred Schmid seit acht Spielen ungeschlagen. Schafft es dennoch Lustenau ins Play-off-Finale, weil Lukas Fridrikas, der in den letzten acht Rundenmit einer Ausnahme immer traf, neun Treffer erzielte, auch Montag seine Torserie prolongiert, dann wird es fast so brisant wie die Duelle von Schmid gegen seinen Ex-Klub. Denn Lustenau ist zu Recht auf die Austria sauer. Der Grund dafür heißt Hakim Guenouche (Bild). Der Linksverteidiger schwänzte Sonntag ohne Erlaubnis das Training, um in Wien Wien den Vertrag mit der Austria zu fixieren.

Der 23jährige Franzose kam vor zwei Jahren als vereinsloser Spieler ablösefrei ins Ländle, pausierte davor eine Saison. Sein Vertrag läuft aus. Die Austria hat durch die Kreuzbandrisse bei Ziad el Sheiwi und Doron Leidner Handlungsbedarf auf der Position des linken Verteidigers. Guenouche steht so wie die Austrianer Haris Tabakovic, der letzten Sommer von Lustenau nach Wien kam, und Lukas Mühl bei der Schweizer Agentur Soccer Mondial (Besitzer Milos Malenovic) unter Vertrag. Das erklärt einiges. Dennoch haben Lustenaus Sportchef Alexander Schneider und Trainer Markus Mader durchaus recht, wenn sie sich über die violette Vorgangsweise ärgern. Vier Tage vor einem möglichen Spiel so etwas zu „inszenieren“, ist wirklich nicht korrekt, kein Fair Play. Diesen Vorwurf müssen sich Austrias Sportvorstand Jürgen Werner und Sportchef Manuel Ortlechner gefallen lassen. Zumindest hätten sie Schneider von ihrer „Transferoffensive“ in Kenntnis setzen müssen. Und da tut es nichts zur Sache, dass Lustenau bereits letzten Freitag Guenouche beim 5:1-Heimsieg gegen Hartberg nicht mehr einsetzte. So etwas gehört sich nicht. Umgekehrt hätte sich die Austria sicher empört, wäre etwas ähnliches bei Tabakovic, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft, passiert. Wenn der Schweizer ohne Erlaubnis zu Transfergesprächen mit möglichen Interessenten nach Italien geflogen wäre.  Anderseits spricht der Vorfall nicht gerade für den Charakter von Guenouche, auf den Lustenau Montag erwartungsgemäß verzichtet. Die siebenstündige Busfahrt zum Play-Off-Semifinale nach Kärnten blieb Lustenau Sonntag erspart. Gönner finanzierten einen Charterflug von Friedrichshafen nach Klagenfurt.

Ein schlechtes Omen? Hartberg war Freitag von Graz nach Friedrichshafen geflogen, dann folgt das 1:5 in Lustenau. Den großen Umbau bei den Steirern hätte es aber auch bei einem Sieg gegeben. Nicht nur die Ex-Rapidler Mario Sonnleitner und Rene Kriwak müssen den Klub verlassen, insgesamt sind es sieben Spieler. Darunter auch Dauerbrenner Christian Klem. Der 32 jährige Linksverteidiger kam 2019 nach Hartberg, bestritt in 14 Jahren 299 Bundesligaspiele. Die Kaufoption auf den 21 jährigen französischen Offensivspieler Ruben Providence wurde bei AS Roma hingegen gezogen.

 

Foto: PhotobyHofer/Christian Hofer.

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