Fußball

Blau Weiß Linz Aufsteiger dank Wembley-Tor: „Die Mannschaft ist einzigartig!“

Am Ende lief es anders als erwartet. Der GAK konnte den aufgelegten Matchball nicht verwerten, um nach 16 Jahren oder 5858 Tagen wieder in die Bundesliga zurückkehren. Das 1:1 (0:0) beim FC Dornbirn, der Mannschaft mit der schlechtesten Heimbilanz, war zu wenig. Blau Weiß Linz hingegen gewann gegen Sturm Graz II nach 0:1-Pausenrückstand noch 2:1, beendete die Saison mit einem Punkt mehr als der GAK auf Platz eins. Riesenjubel bei Blau Weiß, zur Eröffnung des neuen Stadions im Juli gelang passend der erste Aufstieg in die Liga. Damit wird es erstmals nach 26 Jahren wieder Linzer Derbys in der Bundesliga geben. Am 31. Mai 1997 hatte der FC Linz den LASK 3:0 geschlagen.

Die Mission von Blau Weiß-Sportchef Tino Wawra ging damit erfolgreich zu Ende. Er entschied sich für den Wechsel zu St. Pölten, weil er dort Potenzial für die Zukunft sah, in Linz zu wenig Unterstützung für den Aufsteiger im Vergleich zum mächtigen Lokalrivalen LASK befürchtete. Trainer Gerald Scheiblehner, der seine Mannschaft als „einzigartig“ bezeichnete, scheint das anders zu sehen: „Wir haben  alles für die Bundesliga vorbereitet“, versicherte er im ORF-Interview. Damit meinte er das personelle Aufrüsten am Spielersektor. Der Kader muss verbreitet werden. Allerdings mit nur kleinem finanziellen Spielraum.

Beim GAK flossen hingegen die Tränen. Das Bild vom weinenden Michael Liendl, der nach dem letzten Spiel seiner Karriere total frustriert am Rasen sass, wobei auch bei seinen Kindern, die ihn trösten wollten, Tränen flossen, ließ keinen kalt. „Leer, enttäuscht“, beschrieb Trainer Gernot Messner seine Gefühle. Tausende GAK-Fans waren unter den 4500 Zuschauern auf der Birkenwiese, auch das half nicht. Bis zur Pause kaum Chancen, aber Blau Weiss lag durch ein unglückliches Eigentor des künftigen Sportchefs Christoph Schösswendter im letzten Spiel seiner Karriere 0:1 zurück. Scheiblehner tauschte zweimal, ließ mit Matthias Seidl den Spieler der Saison in der Kabine. Später holte er auch Fally Mayulu, der zu Rapid wechseln wird, vom Rasen.

Nach drei Minuten der zweien Hälfte glich Blau-Weiß-Torjäger  Ronivaldo per Kopf aus. Sein 19. Saisontreffer. Wenig später gab Schiedsrichter Markus Hameter auf der Birkenwiese zum Entsetzen des GAK keinen Elfmeter, als Thorsten Schriebl in Dornbirns Strafraum zu Fall gebracht wurde. Nach solchen Vergehen gab es schon öfters Elfmeterpfiffe. Danach traf der GAK zweimal die Latte, in Linz Sturm einmal. Ein 1:2 wäre vielleicht das k.o. für Blau-Weiß gewesen. Aber es fiel nach 86 Minuten das 2:1. Nach einem Eckball des Jokers Marco Krainz durch einen Kopfball von Verteidiger Danilo Mitrovic. Der Ball sprang von der Innenlatte hinter die Linie. Ein Wembley-Tor entschied im Endeffekt über den Aufstieg. In Dornbirn geriet der GAK nach 88 Minuten in Rückstand, glich in der fünften Minute der Nachspielzeit nach einem Eckball von Liendl durch Milos Jovicic aus. Danach sah Dornbirns Tormann Raphael Zwischenbrugger gelb-rot, mit Kapitän Willian Rodrigues musste ein Feldspieler ins Tor. Aber der GAK kam zu keiner Chance mehr, um 16.26 Uhr war alles vorbei. In Linz brachen alle Dämme (Bild). In der letzten Runde hatte Blau Weiß mehr Glück als die Rotjacken.

Im Kampf gegen den Abstieg traf es Vorwärts Steyr. In der Südstadt stand es bis zur 73. Minute 0:0, ehe Lukas Malicsek mit der Brust (!) Admira in Führung brachte. Die weiteren zwei Tore zum 3:0 fielen erst in der Nachspielzeit. Die Wiener Nummer eins in der zweiten Liga ist der Floridsdorfer AC, der durch ein 3:0 (1:0) von Kapfenberg die Vienna überholte, Platz fünf belegte. Die auf der Hohen Warte gegen Lafnitz offensiv völlig limitiert war, nach 1:0-Führung 1:2 (1:1) verlor. Obwohl Andreas Luke mehrmals bewies, warum er zum zweiten Mal hintereinander zum Tormann der Saison gewählt wurde. Schwarz Weiß Bregenz schaffte aus der Regionalliga West mit dem 3:0 in Reichenau den Aufstieg in die zweite Liga. Trainer der Bregenzer ist Andreas Heraf.

Foto: Gepa/Admiral.

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