Fußball

Warum sind bei Salzburg so viele Spieler verletzt?

Vor den letzten drei Runden dieses Jahres liegt Abonnementmeister Red Bull Salzburg nur dank der besseren Tordifferenz vor Sturm Graz. Samstag empfängt Salzburg den Sensationsvierten Hartberg, eine Runde später Wolfsberg, dann geht es nach Hütteldorf zu Rapid. Die Gegner von Sturm sind Samstag daheim das Schlusslicht aus Vorarlberg, Austria Lustenau, dann auswärts Blau Weiß Linz, und daheim Altach. Das Programm wirkt leichter als das von Salzburg. Was noch dafür spricht, dass der Vizemeister als Erster in die Winterpause gehen könnte: Weniger Verletzte als Salzburg. Das Comeback von Otar Kiteishvili und William Boeving zeichnet sich ab, nur der norwegische Stürmer Seedy Jatta dürfte heuer nicht mehr spielen. Bei Salzburg sieht es viel schlimmer aus. Gegen Hartberg gibt es neun Ausfälle. Da stellt sich schon die Frage, warum es bei den Bullen so viele Verletzungen gibt. Nur Pech oder steckt das etwas anderes hinter, stimmt etwas im Training nicht?

Gegen eine schwere Bänderverletzung in der Schulter wie beim Dänen Maurits Kjaergaard, der operiert werden musste, den Folgen einer Gehirnerschütterung wie bei Nicolas Capaldo oder einem lädierten Knöchel wie bei Kapitän Andreas Ulmer ist man gewissermaßen etwas machtlos. Was hingegen zu denken gibt, sind die vielen Muskelverletzungen. Beim Brasilianer Fernando seit einem Jahr. Kaum steigt er ins Training ein, ist er schon wieder verletzt. Wie bei ihm gibt es auch bei Sekou Koita, Aleksa Terzic und Samson Baidoo Probleme mit den Adduktoren. Bei Inennverteidiger Oumar Solet (Bild) lässt der Oberschenkel einen Einsatz nicht zu, bei Dijon Kameri der Gesäßmuskel. Seit dem Testspiel gegen Inter Mailand im August fallen die jungen Innenverteidiger Lukas Wallner, der am Sprunggelenk operiert werden musste und Bryan Okoh mit einer Oberschenkelverletzung aus. Seit im November 2021 das Kreuzband des Schweizers beim Training mit der Nationalmannschaft riss, kommt er nicht mehr in die Spur.

Bei einer so langen Ausfallliste müssen auch Spieler ran, die sich zuletzt als Schwachpunkt erwiesen. Wie Linksverteidiger Daouda Guindo beim 0:0 gegen die Austria, als schon der deutsche Nachwuchsteamspieler Leandro Margalla und Mamady Diambou, ein 21 jähriger Mittelfeldspieler aus Mali, der im Frühjahr an Luzern verliehen war, zum Kader gehörten. Guindo muss wohl wieder ran, da mit Terzic und Ulmer zwei Linksverteidiger fehlen. Im Abwehrzentrum wird neben Strahinja Pavlovic der Pole Kamil Piatkowski nach überstandener Wadenverletzung erste Wahl sein. Keine leichten Wochen für Gerhard Struber, der möglicherweise auch den erkrankten Dänen Mads Bistrup vorgeben muss. Wenn Salzburg nicht vorne bleibt, werden die skeptischen Stimmen über den Trainer, die es auch intern geben soll, sicher lauter werden. Hartberg verlor die letzten vier Duelle gegen Salzburg, drei in der Bundesliga, eines zuletzt im Achtelfinale des Uniqa-Cups, erst in der zweiten Hälfte oder wie im Cup im Elfmeterschießen. Zur Pause standen die Partien jeweils unentschieden. Daher heißt die Devise von Markus Schopp: „Es muss uns erstmals gelingen, Salzburg über 90 Minuten zu fordern.“ Erstmals in der Bundesliga. Im Cup war es schon über 120 Minuten gelungen.

Samstag hat der LASK bereits das letzte Liga-Heimspiel des Jahres gegen den Vorletzten WSG Tirol. Im Hinspiel am Innsbrucker Tivoli rettete ein Tor von Joker Elias Havel dem LASK ein 1:1. Sonntag gibt es in Kärnten das Duell um Platz sechs. Die Wiener Austria könnte mit einem Sieg bei Wolfsberg die Mannschaft von Ex-Trainer Manfred Schmid überholen. Und vielleicht die Austria aus Klagenfurt, die in Altach gastiert.

Foto: Red Bull Salzburg.

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