Fußball

Was gegen Trennung von Foda und einen neuen Teamchef spricht

Donnerstag um 10 Uhr Vormittag war es die Spitzenmeldung in der Nachrichten von Ö 3. Die Frage, ob Franco Foda Teamchef bleiben kann, obwohl auch Platz zwei in der WM-Qualifikation verpasst wurde. Glückliches Österreich, wenn es derzeit keine größeren Probleme gibt. Dann wurde nachgelegt: Wie soll einer die Play-offs um die Teilnahme an der Endrunde 2022 in Katar schaffen, wenn er in der Qualifikation nicht einmal Schottland und Israel bezwingen kann? Das klingt nachvollziehbar. Gerhard Milletich würde sicher Applaus ernten, wenn eine seiner ersten Taten als neuer ÖFB-Präsident in der nächsten Woche wäre,  Fodas Ära zu beenden. Ob das klug wäre, ist die andere Frage. Milletich hat aus seiner Zeit als Chef in Burgenlands Landesverband nicht den Ruf, zu populistischen Taten zu neigen.

Wenn er alle Fakten abwägt, dann wird er wahrscheinlich am Ende auch zu der Erkenntnis kommen, dass trotz allen Ärgers über die Spiele nach der Europameisterschaft eigentlich mehr gegen eine vorzeitige Trennung von Foda und einen neuen Teamchef spricht. Und dafür, dass Foda zumindest dreimal noch die Bundeshymne auf Österreichs Trainerbank singen darf. (Bild oben). Im November gegen Israel und Moldau in Klagenfurt, wo ausgerechnet Österreich seinem Ex-Sportchef Willi Ruttensteiner als Teamchef der Israelis die letzte Mini-Chance, Schottland zu überholen und Platz zwei zu erobern, zerstören kann. Und im März im Semifinale der Play offs. Ob es danach noch weiter geht, liegt an Foda und seinem Team.

Sicher wird die Idee geboren werden, Andreas Herzog aus seinem Vertrag bei Admira herauszukaufen. Die Frage ist, ob er das überhaupt will, Herzog kennt zwar alle Spieler,weiß,wie es rund um das Nationalteam zugeht, aber auch, dass dieser Schnellschuss zugleich ein Himmelfahrtskommando bedeuten würde. Eine ausländische Lösung? So mancher träumt von Deutschlands Weltmeisterteamchef Jogi Löw, der zwischen 2018 und  2020 Misserfolge verkraften musste. Ob Löw sich darum reißen wird, in dieser Situation Österreichs Teamchef zu werden? Schwer zu bezweifeln. Außerdem ist er ein Gehaltsniveau gewohnt, dass sich der ÖFB nicht leisten kann.

Bei allen Überlegungen sollte man aber vor allem eins bedenken: Nur bis zum Ende der  WM-Qualifikation zu unterschreiben, mit einer Option auf Verlängerung im Erfolgsfall, würde kein seriöser Kandidat, wer auch immer in die engere Wahl kommen sollte,  akzeptieren. Daher müsste es ein längerfristiger Vertrag sein. Anderseits: Sollte es einen Nachfolger für Foda geben und der im März in den Play offs scheitern, dann wäre er sozusagen rasch verbrannt, hätte keinen Kredit mehr. Also wäre es vernünftiger, Foda noch die Chance zu geben, das WM-Ticket zu schaffen. Nützt er die nicht, ist ohnehin alles klar für den kompletten Neuanfang.

Foto: www.football.fo.

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