Ralph Hasenhüttl nahm sich Montag Abend beim „Talk aus dem Hangar 7“ am Salzburger Flughafen bei Servus-TV kein Blatt vor dem Mund. Der Trainer hinter dem Superstart von Aufsteiger RB Leipzig in die deutsche Bundesliga sprach offen aus, dass er bei Österreichs Team zwar das Potenzial sieht, um mit Wales mitzuhalten, aber doch einiges nicht versteht. Marcel Koller könne nicht neuerlich in der Offensivkraft nur auf Marc Janko setzen, keinen Plan B haben. Dieses Gefühl überkam dem Steirer bei den drei misslungenen Vorstellungen bei der EURO in Frankreich. Für Hasenhüttl hat Österreich zu Janko noch einige tolle Stürmer, die auch Tore schießen können. Das Wohl an Weh nur an Janko festzumachen, sehe er jedenfalls als den komplett falschen Weg.
Gibt´s gegen Wales anders als in Frankreich den Plan B? Auch Janko ließ nach dem 69 Minuten-Comeback am letzten Samstag bei Basel durchblicken, dass es über die volle Distanz wahrscheinlich nicht reichen könnte. Was dann? Plan B könnte Michael Gregoritsch oder Deni Alar heißen, zwei Debütanten mit gemeinsamer Kapfenberger Vergangenheit. Oder es gibt den Plan, gegen die drei Waliser Abwehrriesen im Zentrum einen schnellen, wendigen Stürmer zu bringen, dessen Stärken auch im Dribblings liegen. Passt zu Hasenhüttl Schützling Marcel Sabitzer oder auch zu Marko Arnautovic. Für ihre Rollen an den Flügeln gäbe es Alternativen. Etwa Alessandro Schöpf, in den letzten zwei Spielen bei Schalke erste Wahl (beim 4:0 gegen Gladbach rettete der Tiroler bei 0:0 einmal auf der Linie) oder Louis Schaub.
Den Plan B müsste es auch gegen Gareth Bale geben. Wenn es mit dem Zustellen des 100 Millionen-Stars von Real Madrid ähnlich schlecht klappte wie vor drei Jahren beim 1:2 in Swansea, Markus Suttner wieder mit Bales Schnelligkeit überfordert ist, das Übergeben, sprich „doppeln“ nicht funktioniert. Was nicht unerwartete käme. Plan B müsste dann sein, dass David Alaba im Team die gleiche Rolle bekommt wie bei Bayern München von Carlo Ancelotti, nämlich als linker Verteidiger. Aber das schloss Marcel Koller bisher kategorisch aus. Bei ihm ist Alaba im zentralen Mittelfeld sozusagen „einzementiert“