Als Felix Magath am 14.Dezember Admiras 0:3 gegen Rapid in der Südstadt live vor Ort beobachtete, fragten sich alle, was dies bedeuten könnte. Eine Zusammenarbeit zwischen einer der Größen der deutschen Fußballszene und der Admira schien unvorstellbar. Weil ein Mann, der als Spieler einmal Europameister und zweimal Vizeweltmeister war, Ernst Happels große Ära beim Hamburger SV als Mittelfeldregisseur mitgeprägt, dabei 1983 das Siegestor im Athener Endspiel des Europacups der Meister gegen Juventus Turin erzielt hatte, als Trainer dreimal deutscher Meister mit Bayern München und Wolfsburg war, Vizemeister mit VfB Stuttgart und Schalke, mit Fulham als erster Deutscher einen Klub in Englands Premier League übernommen hatte, einfach nicht in die kleine, überschaubare Fußballwelt der Admira passt. 2015 hatte nicht viel gefehlt und Magath wäre Trainer der Wiener Austria geworden, als die Jagd auf Red Bull Salzburg machen wollte. Aber die Admira?
Montag Nachmittag bittet Admiras Sponsor Flyeralarm in Wien zur Pressekonferenz. Unter dem Motto „neues Jahr-neue Ziele“. Magath, der seit Dezember 2017, dem Ende seines Engagements bei Shandong Luneng in China, keinen Job im Fußball übernahm, wird anwesend sein. Ebenso der Besitzer von Flyeralarm, Thorsten Fischer, der Boss bei den Würzburger Kickers (auf Platz 13 der dritten deutschen Liga) ist, Ebenso Fischers Österreich-Chef, Gerhard Bügler, der Präsident des Aufsichtsrats bei der Admira. Im Dezember sagte mir Magath bei einem Treffen vor dem Match in der Südstadt: „Ich lass es mir gut gehen!“ Anzunehmen, dass er mit 66 Jahren nicht das geringste Interesse daran hat, dass sich an diesem Zustand etwas ändert. Aber vielleicht fängt frei nach dem Megahit von Udo Jürgens das Fußball-Leben von Magath, der im Süden von München lebt, mit 66 Jahren wieder an. In Verbindung ist Admiras Sponsor, der mit ihm ein neues Unternehmensgebiet präsentieren wird.
Sicher nicht passieren wird, dass Magath bei Admira wie bei Wolfsburg und Schalke Trainer, Sportchef und Vorstand in einer Person ist. Von Admira werden beim Termin von Flyeralarm Präsident Philip Thonhauser und Geschäftsführer Thomas Drabek dabei sein. Aber nicht Manager Amir Shapourzadeh, der von Flyeralarm am 1. Jänner 2017 in dieser Funktion eingesetzt wurde. Muss der 37 jährige Magath Platz machen? Es fiel schon auf, dass Shapourzadeh am Foto, mit dem Admira ihre letzte Neuerwerbung, den 20 jährigen südkoreanischen Offensivspieler Jung-min Kim vom FC Liefering vorstellte, fehlte. Denn zuvor zählte es zur Tradition, dass Shapourzadeh auf den Präsentations-Bildern von Admiras Neuzugängen zu sehen war, ihnen in die Hand schüttelte. Donnerstag war das nicht mehr der Fall. Eine Woche zuvor bei Markus Pink war Shapourzadeh noch vertreten. Mit Pink und Jung-min Kim leistete sich Admira übrigens einen Winterzugang mehr als die Austria mit der dänischen Mönchengladbach-Leihgabe Andreas Poulsen.