Fünf Minuten lang in der Kabine wegen einer Rißquetschwunde am rechten Knie genäht und getackert, dann aber zurückgekommen und mitgeholfen, dass Rapid nach vier Niederlagen wieder gewann und Noch-Meister Red Bull Salzburg zum dritten Mal hintereinander verlor: Diese außergewöhnlichee Aktion bei Rapids 2:0 (0:0) hat Leo Querfeld in dieser Saison der Bundesliga sicher exklusiv. So etwas ist reif für einen „Oscar“, würde einer verliehen wurden. Trainer Robert Klauß sprach von einem Push, der durch das ganze Stadion und die Mannschaft ging, als er mit einer Bandage auf den Rasen zurückkehrte: „So ist er eben der Leo“. Der 20 jöärige meinte zur Frage, ob er ein harter Hund sei: „Als Verteidiger muss man das sein!“ Als Rapid-Arzt Lukas Brandner die Wunde in der Kabine versorgte, sah der harte Hund Querfeld aber nicht auf das lädierte Knie, sondern auf den TV-Schirm, um zu sehen, ob ohne ihn das „zu null“ gehalten werden konnte.
Vier Worte im Sky-Interview von Querfeld müssen den Rapid-Fans aber doch zu denken geben; „So lange es geht, stehe ich in diesem Stadion super gerne auf dem Platz!“ Was meinte Querfeld, der nichts leichtfertig sagt, mit „so lange es geht?“ Die Ausstiegsklausel in seinem Vertrag ist kein Geheimnis mehr. War sein Kraftakt bereits sein vorletztes Spiel in Hütteldorf, steigt dort am Pfingstsonntag gegen Hartberg seien Abschiedsvorstellung? Das würde für eine Lücke sorgen, die nur schwer zu schließen wäre. Kaum zu glauben, dass Fally Mayulu der Spieler ist, für den Rapid die meisten Anfragen hat, wie Sportchef Markus Katzer nachher bei „Talk & Tore“ erzählte. Auch wenn Stürmer eher gefragt sind als Abwehrspieler, haben sicher mehr Klubs Querfeld am Radar als Mayulu. Zumal der bisher selten ähnlich gut spielte wie am Sonntag gegen Salzburg.
Klar, dass Katzer Mayulu lobte, weil es sein erster Transfer war. Er sei nachwievor überzeugt von dem großen Potenzial von Mayulu: „Er ist ein kompakter Spieler und bringt extrem viel mit!“ Wäre aber gut für Rapid, wenn er das öfters unter Beweis stellen wird. Was sagte Katzer sonst noch? Dass Rapid am Ende vor Hartberg auf Platz vier liegen muss, er sich akribisch auf die kommende Transferzeit vorbereitete. Sein Blick in die grün-weiße Zukunft: „Wir werden manchmal hinfallen, aber immer wieder aufstehen!“
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