Fußball

Was Österreich noch nicht gelang: Ein Weitschusstor!

51 738 Zuschauer kamen durchschnittlich zu den 24 Spielen in der EM-Gruppenphase. Bei einer Europameisterschaft in Turnierform waren es nur einmal mehr, 1988 in Deutschland mit 56 656 im Schnitt. 15 der insgesamt 81 Tore fielen von außerhalb des Strafraums. Schon jetzt mehr als bei der letzten WM in Katar zusammen (zwölf). Das ist auch so ziemlich das einzige, das Österreich bei seiner Erfolgsbilanz noch fehlt: Ein Weitschusstor! Kann ja Dienstag in Leipzig gegen die Türkei noch kommen.

Unglaublich, auch dass der Führende der Torschützenliste alleine mehr Tore erzielte als Englands Milliardenkader zusammen. Der 23 jährige Georgier Georges Mikautadze traf in jedem Vorrundenspiel, führt daher mit drei Treffern die Torschützenliste an. Das schaffte außer dem 15 Millionen-Mann zuvor nur Cristiano Ronaldo. Der 39 jährige zählt bisher ebenso wie die Kapitäne von England und Frankreich, Harry Kane und Kylian Mbappe zu den Superstars, bei denen es bisher nicht lief. Unter dem Motto: Große Namen, wenig Leistung. Kann sich aber ändern.  Mikautadze hat eine schwierige Saison hinter sich: Letzten Sommer kaufte ihn Ajax Amsterdam vom französischen FC Metz um 16 Millionen Euro. In der Chaossaison von Ajax ging er unter, wurde im Winter zurück in die Ligue 1 verliehen. Konnte aber selbst mit 13 Toren in 30 Spielen nicht verhindern, dass Metz via Relegation absteigen musste. Aber jetzt macht er mit EM-Neuling Georgien Schlagzeilen. Ein krasser Außenseiter im Achtelfinale gegen Favorit Spanien. Der reichste Georgier, der 68 jährige Bidzina Ivanishvili, versprach den Spielern eine Prämie von zehn Millionen, falls sie Sonntag in Köln Spanien schlagen.

Kann Mikautadze sogar EM-Torschützenkönig werden? Auf die fünf Tore, mit denen dies Ronaldo und der schon ausgeschiedene Tscheche Patrick Schick vor drei Jahren schafften, fehlen ihm noch zwei. Es wäre ein Wunder, sollte er die noch schaffen. Zwei Treffer erzielten bisher der Deutsche Niclas Füllkrug als Joker, der Holländer Cody Gakpo, das deutsche Toptalent Jamal Musiala, der Slowake Ivan Schrantz und der Rumäne Marin.  61 Spieler trafen einmal, dazu gehören Marko Arnautovic, Christoph Baumgartner, Marcel Sabitzer, Romano Schmid und Gernot Trauner. Wer wird der erste „Ösi“, dem dies zweimal gelingt? Trauner vermutlich nicht. Der Innenverteidiger trainierte Freitag ebenso wie Philipp Lienhart, Philipp Mwene und Leopold Querfeld nicht. Bei den anderen spricht wenig gegen einen möglichen Einsatz in Leipzig, bei Trauner sieht es schlecht aus. Bundeskanzler Karl Nehammer, beim Sieg gegen Holland im Stadion, hat sich auch für Leipzig angesagt.

Das Achtelfinale beginnt Samstag im Berliner Olympiastadion (Bild) mit Schweiz gegen Italien, danach in Dortmund mit Deutschland-Dänemark. Den Dänen fehlt der gesperrte Ex-Admiraner Morten Hjulmland, bei den Deutschen dürfte Füllkrug erstmals zur Startelf gehören. Auf Kosten von Arsenal-Legionär Kai Havertz.

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