„El Dorfico“ nennen deutschen Medien in Anlehnung an den spanischen „El Clasico“ die Relegationsspiele zwischen Elsverberg (13.000 Einwohner) und Heidenheim (50.000 Einwohner) mit österreichischer Beteiligung in beiden Mannschaften. Bei Heidenheim sind es Bayern-Leihgabe Paul Wanner, der als Doppel-Staatsbürger im Juni mit Deutschland bei der U 21-Europameisterschaft spielen wird, und der Wiener Matthias Honsak, der Donnerstag im Hinspiel nach 0:2-Pausenrückstand den Ausgleich um 2:2 erzielte. Bei dem Elversbergs Tormann Nicolas Kristof nicht gut aussah. Er ist ebenfalls Doppelstaatsbürger, stand im März bei den Nations League-Aufstiegsspielen gegen Serbien auf der Abrufliste von Teamchef Ralf Rangnick. Kristof spielte zu Salzburger Nachwuchszeiten einmal in Österreichs U 16.
Montag fällt in Elversberg, 15 Kilometer von Saarbrücken, entfernt, die Entscheidung. Da kommt es auch zum Duell zwischen zwei Ex-Austrianern, die als Leihspieler von Hoffenheim und Bayern München letzte Saison 17 Partien gemeinsam im violetten Dress absolvierten: Bei Elversberg Torjäger Fisnik Asllani, bei Heidenheim Frans Krätzig, der, wie man hört, wieder nach Österreich zurückkehren und schon bei der Klub-WM in den USA für Red Bull Salzburg spielen wird. Asllani hatte in seiner Austria-Saison Pech mit einem Sehnenriss, erzielte in 21 Matches nur fünf Tore. Im Sommer verlieh ihn Hoffenheim um nur 100.000 Euro an Elversberg, mit 18 Treffern wurde er Dritter in der Schützenliste der zweiten Liga. Beim Hinspiel in Heidenheim erzielte er die 2:0-Führung. Nächste Saison spielt er bei Hoffenheim in der Bundesliga unter Christian Ilzer.
Krätzigs Abgang riss bei Austria keine Lücke, auch bei Heidenheim fiel der Linksfuß bei seinen 17 Einsätzen nicht sonderlich auf. Egal, ob Salzburg mit ihm als Linksverteidiger oder im Mittelfeld plant, einer wie er wird nach zwei Saisonen ohne Titel nicht wirklich weiterhelfen. Als Linksverteidiger hat Salzburg mit dem serbischen Teampieler Aleksa Terzic einen besseren als Krätzig. Salzburg braucht gestandene Persönlickeiten mit Erfahrung, um wieder richtig in die Spur zu finden. Das sagte auch Sportchef Rouven Schröder Samstag nach dem Sprung auf Platz zwei im Sky-Interview. Zumindest vorerst handelt er nicht so. Außer Krätzig soll auch der Kauf des 20 jährigen Stürmers Sota Kitano von Cerezo Osaka, dem Achten der japanischen J-League, praktisch über die Bühne gegangen sein An ihm war auch die Wiener Austria interessiert. Kitanos Visitenkarte dieser Saison sieht nicht vielversprechend aus: Vier Tore in 16 Runden.
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