Fußball

Wie viel Provision die Austria an Agenten zahlt

1,502 Millionen Euro zahlte die Austria in der Saison 2018/19 an Spielerberater und Agenten. So viel wie kein anderer österreichischer Klubs, 535.000 Euro mehr als Meister Red Bull Salzburg. Das machte letzten Freitag die Bundesliga offiziell. Für 2018/19 hatte Austria die Lizenz nur mit Auflagen bekommen, musste ein verbesserter Budgetentwurf nachgereicht werden. Und dennoch gab es für Spielerberater  bei Violett insgesamt so viel zu verdienen wie sonst nirgends in der Zwölferliga.

Elf Spieler verpflichtete die Austria im Sommer 2018. Die meisten Transfers leierte noch Sportchef Franz Wohlfahrt an, bevor er gehen musste. Ablöse kostete von den elf nur einer, nämlich Bright Edomwonyi (Bild oben), der von Sturm Graz kam, aber dessen Transferrechte noch der türkische Klub Rizespor hatte. Ablösefrei zu haben waren Tormann Ivan Lucic,  Max Sax, Thomas Ebner, James Jeggo, Christian Schoissengeyr sowie der Israeli Alon Turgeman. Als Leihgaben kamen Uros Matic, die Brasilianer Igor und Ewandro sowie der Chile Cristian Cuervas. Keiner aus dem Quartett spielt noch bei Austria, von den anderen sieben erfüllte eigentlich nur Lucic, jetzt die Nummer eins im Tor, als die er nicht geholt wurde, die Erwartungen. Bei den Verpflichtungen verdienten fast alle führenden Spielerberater und Agenturen in Österreich: Max Hagmayr, der drei Klienten am Wiener Verteilerkreis unterbrachte (Edomwonyi, Jeggo, Schoissengeyr), More than Sport von Frank Schreier, Arena 11, Stars & Friends, Christian Sand.

Wie viel zahlt die Austria an die Berater? Man hört von acht Prozent des Bruttogehalts einer Saison. Die höchsten werden bei Spielern, die regelmäßig zu Einsatz kamen, bei 400.000 Euro liegen. Ein Sonderfall soll nur der Israeli Turgeman sein, weil er angeblich ein von den Erfolgen unabhängiges Fixgehalt bezieht. Acht Prozent von 400.000 sind immerhin 32.000 Euro für einen Transfer. Es lohnt sich also mit Asutria  ins Geschäft zu kommen. Wohl auch mit Österreichs führendem Klub in Salzburg. Wenn man die 967.000 Euro, die er 2018/19 an Berater zahlte, in Relation zu den vier Spielern stellt, die wirklich erworben wurden. Alle anderen waren zurückbeorderte Leihgaben. Die Neueinkäufe: Im Sommer Zlatko Junuzovic und der Schweiz-Holländer Jasper van der Werff, im Winter Erling Haaland und der Franzose Antoine Bernede. Spieler mit den Qualitäten eines Junuzovic, Haaland oder Bernede sind schon eine nette Provision wert. Die sicher höher war als alle, die  Austria für einen Spieler hinlegte, nämlich sechsstellig. Ganz einfach, weil in Salzburg das Gehaltsniveau viel höher ist als bei Austria, die auch an Junuzovic sehr interessiert war, aber sich dessen Rückkehr von Werder Bremen nicht leisten konnte. Qualität hat eben ihren Preis. Provisionen für Fehleinkäufe tuen hingegen weh.

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