Zum zweiten Mal in zwei Jahren trifft Sturm Graz auf PSV Eindhoven: Im Herbst 2021 gab es in der Gruppenphase der Europa League zwei Niederlagen (daheim 1:5, im Philips-Stadion 0:2), diesmal geht es um den Aufstieg ins Play-off der Champions League: „Brutal schwer“, urteilte Sturms Trainer Christian Ilzer, „wir brauchen zwei Sterntage“. Anderseits bietet das Duell die Möglichkeit, seine Fortschritte zu beweisen. Hollands Vizemeister PSV Eindhoven hat im Vergleich zu damals einen anderen Trainer und zudem wichtige Spieler verloren.
Nach dem Herbst 2021 begann der Höhenflug von Sturm erst so richtig. Jetzt haben die „Blackies“ als Cupsieger und zweimaliger Vizemeister mehr Selbstvertrauen. Zu den Verlieren zählten damals unter anderem schon Gregory Wüthrich, Jon Gorenc Stankovic, Otar Kiteishvili, Kapitän Stefan Hierländer, Alexander Prass, Jakob Jantscher, Manprit Sarkaria. Am 8. und 15. August können sie es besser machen, der Heimvorteil im zweiten Spiel könnte ein entscheidender Faktor sein. Für den neuen Sturm-Tormann, den holländischen Tormannriesen Kjell Scherpen, sind die Spiele gegen Eindhoven sicher etwas ganz besonderes und noch emotioneller als für seine Mitspieler. Vor allem, weil frühere bei Ajax Amsterdam im Tor stand.
Österreichs Teamspieler Philipp Mwene war bei Eindhovens Siegen über Sturm schon dabei. Ebenso Ex-Salzburg-Legionär Andre Ramalho in der Innenverteidigung. Der Trainer, Roger Schmidt, hatte auch seine Salzburg-Vergangenheit. Jetzt ist der Trainer der Holländer Peter Bosz. Er war seit 2016 bei Ajax Amsterdam, fünf Monate bei Borussia Dortmund (dort folgte auf ihn Peter Stöger), drei Jahre bei Leverkusen, zuletzt 15 Monate in Frankreich bei Olympique Lyon. Vor ihm versuchten sich nach Schmidt der ehemalige Klasse-Torjäger Ruud van Nistelrooy und dessen Assistent Fred Rutten je eine Saison als Trainer. van Nistelrooy hörte auf eigenen Wunsch auf, da er nicht genug Unterstützung fühlte. Von der Eindhoven-Mannschaft unter Schmidt fehlen mit Weltmeister Mario Götze, dem an Liverpool verkauften Torjäger Cody Gapko und dem Japaner Ritsu Doan (jetzt Freiburg) wichtige Stützen. Geblieben ist der Mittelfeldspieler aus der Elfenbeinküste, Ibrahim Sangare. Eingekauft wurden der holländische Teamstürmer Noa Lang (vom FC Brügge) sowie der Amerikaner Ricardo Pepi. Bei Augsburg war der 16 Millionen-Rekordkauf ein Flop, als Leihgabe bei Groningen startete er durch, erzielte zwölf Tore. Daher holte ihn Eindhoven, zahlte elf Millionen. Auch weil die Leihgabe von Paris St.Germain, Xavi Simons, mit 19 Toren und neun Assists bester Offensivspieler der letzten Saison, zu RB Leipzig wechselte.
Keinen prominenten Gegner bekamen erwartungsgemäß Rapdi und Asutria in der dritten Qualifikationsrunde zur Conference League: Rapid trifft auf den Sieger zwischen der armenischen Mannschaft Alashkert und Debrecen aus Ungarn. Austria muss zunächst die bosnische Hürde Borac Banja Luka nehmen, dann wartet entweder Ordabany Skyhment aus Kasachstan oder die polnische Spitzenmannschaft Legia Warschau,
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