In der Tabelle der Rückrunde liegt Hartberg gleichauf mit Rapid hinter Red Bull Salzburg auf Platz zwei. Allerdings hat die Mannschaft von Markus Schopp seit dem Aufstieg in die Bundesliga noch nie in den letzten zwei Runden des Grunddurchgangs gewonnen. Die Wiener Austria muss hoffen, dass dies auch Sonntag am Innsbrucker Tivoli beim WSG Tirol, wo es Spekulationen gibt, wonach Präsidentin Diana Langes Swarovski Mittwoch ihren Rücktritt erklären wird, so bleibt. Denn sollte Hartberg gewinnen, bedeutet das ein Ticket für die Meisterrunde. Ein Sieg der Tiroler ist aber nicht die einzige Hilfe, die Austria am Sonntag braucht. Sondern auch von Meister Red Bull Salzburg durch einen Heimsieg über Austria Klagenfurt und von Vizemeister Sturm Graz, indem er Wolfsberg bezwingt. Salzburg ist gegen Klagenfurt daheim und seit sieben Duellen ungeschlagen, gewann alle vier in der letzten Saison. Die Mannschaft von Peter Pacult verlor in dieser Saison allerdings bisher kein Spiel außerhalb von Kärnten. Wolfsberg gewann gegen Sturm mehr Spiele in Graz als daheim in der Lavanttal-Arena, war zuletzt aber erstmals seit 2017 in drei Spielen in Folge gegen die „Blackies“ sieglos.
Stellt sich die Frage, ob die Austria eine Dreifach-Hilfe aus Tirol, Salzburg und der Steiermark nützen könnte. Das würde nur mit einem Sieg bei Blau Weiß Linz gelingen. Schafft Violett dort zu gewinnen, wo selbst Salzburg und Sturm sieglos blieben? Wenn Andreas Gruber nochmals so funktioniert wie beim 4:0-Heimsieg gegen den Aufsteiger wäre das sehr hilfreich. Dann damals gelang ihm der einzige Dreierpack eines Spielers in dieser Saison. Aber Gruber war zuletzt bei Trainer Michael Wimmer nicht erste Wahl. Dass Manuel Polster diesmal und auch nächste und gegen Tirol nicht zum Kader gehört, versuchte die Austria, geheim zu haben. Gelang nicht. Polster verhielt sich nicht zum ersten Mal im Training gegenüber Mitspielern nicht korrekt, wählte nicht druckreife Worte. Disziplinlosigkeiten begleiten die Austria durch diese Saison: Aleksandar Jukic praktisch deshalb hinausgeworfen, dazu sieben rote Karten und zweimal Gelb-Rot. Das alles wirft auch kein gutes Licht auf Wimmer. Offenbar hat er nicht alles so im Griff, wie er es haben sollte.
Die Personalsituation: Diesmal ist Reinhold Ranftl nach fünf gelben Karten gesperrt, Innenverteidiger Marvin Martins fällt mit einer Adduktorenverletzung drei Wochen aus, die im Derby gesperrt gewesenen Johannes Handl und Romeo Vucic stehen zur Verfügung. Ebenso Tormann Christian Früchtl nach ausgeheilter Knieverletzung. Sein Ersatz Mirko Kos beging in den letzten drei Runden keinen Fehler, der Punkte kostete. Das violette Wunschkonzert: Durch Sieg in Linz und Hilfe von WSG Tirol, Salzburg und Sturm vor der letzten Runde vor Wolfsberg Siebenter. Mit der Chance, noch Hartberg oder Klagenfurt einzuholen.
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