Fußball

ZSKA-Star Vlasic ist 11,25 Millionen mehr wert als Wolfsbergs Kader

Niemand hatte vor einem Jahr Wolfsberg einen Husarenstreich wie das sensationelle 4:0 (3:0) bei Borussia Mönchengladbach am 19. September 2019 zugetraut, mit dem sich die Kärntner in ganz Europa bekannt machten. Riesengroß war damals der Jubel, etwa beim zweifachen Torschützen Mario Leitgeb (Bild oben). Der 32 jährige unternimmt Donnerstag Abend einen neuen Anlauf zur nächsten internationalen Überraschung. Diesmal im Klagenfurt gegen ZSKA Moskau. Als einziger Torschütze von dem bisher glorreichsten Kapitel in der Klubgeschichte. Die anderen kamen abhanden: Torjäger Shon Weissman nach Spanien zu Valladolid, Marcel Ritzmaier via Barnsley zu Rapid. Er versucht  Donnerstag zwei Stunden vor dem Anpfiff im Wörthersee Stadion gegen Arsenal in Hütteldorf für ähnliches Aufsehen zu sorgen wie mit seinem Ex-Klub.

Der auch gegen den Dritten der russischen Meisterschaft trotz Heimvorteil mit 3000 Zuschauern als Außenseiter gilt. Zwar nicht als so krasser wie vor dem Paukenschlag in Mönchengladbach, aber doch als klarer. Ein Sieg wäre da ein Riesengeschenk an Trainer Ferdinand Feldhofer wenige Stunden vor seinem 41. Geburtstag. Mit dem er sich am weißrussischen Trainer von ZSKA, Viktor Goncharenko, nach neun Jahren etwas revanchieren konnte. Denn Goncharenko trainierte den weißrussischen Mister Bate Borisow, als der 2011 unerwartet Sturm Graz im Play Off zur Königsklasse ausschaltete. Feldhofer saß damals bei Sturm auf der  Ersatzbank, bezeichnet ZSKA  als Mannschaft, die reif für die Champions League wäre, das Niveau für die Königsklasse hat. Das glaubt auch ein ehemaliger  Trainer von Feldhofer bei Wacker Innsbruck: Stanislaw „Stani“ Tschertschessow, jetzt russischer Teamchef.

Der große Umbruch vor zwei Jahren sei ZSKA Moskau gelungen, jetzt stehe der Armeeklub vor einer großen Zukunft: „Sie haben sechs Spieler, die zur russischen U 21 gehören. Das bedeutet viel Potenzial.“ Der 34 jährige Kapitän Igor Akinfejew sei noch immer einen großer Rückhalt im Tor, Nikola Vlasic eine Persönlichkeit im Mittelfeld. Akinfejew beendete vor zwei Jahren nach 111 Länderspielen, der letzten Partie bei der Heim-WM, die im Viertelfinale ggen Kroatien im Elferschießen verloren gegangen war, bei Tschertschessow, einem seiner Vorgänger im russischen Teamtor, die Teamkarriere. Bei zwei Welt – und vier Europameisterschaften war er dabei. Akfinjew gehörte schon zur Mannschaft. die 2005 als erster russischer Klub die Europa League gewann, im Finale von Lissabon Sporting 3:1 bezwang. Er war sechsmal russischer Meister. Bei so viel Erfahrung kann ihn nichts mehr überraschen. Auch nicht Wolfsberg.

Der 23 jährige Vlasic gehörte 2018 noch nicht zum Aufgebot von Vizeweltmeister Kroatien, ein Jahr später kaufte ihn ZSKA endgültig für 15,3 Millionen Euro von Everton.  Sein Marktwert steht derzeit laut „Transfermarkt.at“ bei 25 Millionen, der des gesamten Kaders von Wolfsberg bei 13,75 Millionen. Vlasic allein ist also 11,25 Millionen mehr wert als Wolfsbergs Spieler zusammen. So viel zur Ausgangsposition, die sich kaum von der in der letzten Saison unterscheidet: Jeder Punkt gegen ZSKA Moskau, Feyenoord Rotterdam und Kroatiens Serienmeister Dinamo Zagreb bedeutet einen Erfolg.

 

Foto: RZ Pellets Wolfsberg.

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