Fußball

Zu wenig mit dem Ball getraut: Daher reichte es für Salzburg nicht

Das Achtelfinale in der Europa League geht ohne Österreichs Meister in Szene. Der FC Salzburg war mit der Aufgabe, im ausverkauften Stadio Olimpico das 1:0 vom Hinspiel gegen AS Roma in den Aufstieg zu verwandeln, überfordert, schied mit 0:2 (0:2) aus. Speziell in der ersten Hälfte, in der die Salzburg fast nur den Römern nachliefen, wie oben am Bild Nicolas Seiwald dem serbischen Routinier Nemanja Matic. Die Aggressivität, mit der Roma Match und Gegner beherrschte, sah man bisher von Mannschaften, die Jose Mourinho trainierte, nach. Mit Leonardo Spinazzola, der gegenüber dem ersten Duell neu in die Mannschaft kam, gelang ihm der entscheidende Zug. Spinazzola schuf über die linke Seite immer gefährliche Situationen, konnte von Amar Dedic kaum gebremst werden. Nicolas Capaldo kam nicht dazu, Dedic zu helfen. Beide Tore von Roma bereitete Spinazzola vor. Nach 33 Minuten traf Andrea Belotti per Kopf, nach 40 Weltmeister Paulo Dybala mit links. Beide kamen im Strafraum eigentlich unbedrängt zum Ball, da gab es für Philipp Köhn nichts zu halten. Salzburg wirkte überfordert.

Bernardo begann im Abwehrzentrum wie erwartet für den gesperrten Strahinja Pavlovic, Junior Adamu als zweite Spitze statt des verletzten Fernando. Überraschend gehörte Maurits Kjaergaard zur Startelf. In der Mittelfeldraute statt Luka Sucic, der nach einem Magen-Darm-Infekt auf der Bank begann. Kjaergaard hätte Salzburg sogar in Führung bringen können, traf aber den Ball mit Strafrum mit links nicht richtig. So wurde es nur ein harmloser Kullerball. „Wir laufen zu oft nur nach, gewinnen zu wenig Zweikämpfe, trauen uns mit dem Ball wenig zu. Roma macht es richtig, richtig gut, wir nicht“, ärgerte sich Sportchef Christoph Freund zur Pause bei Servus-TV, macht sich Hoffnungen auf den Umschwung. Sucic kam für Kjaergaard, Salzburg fand besser ins Spiel, aber wirklich gefährlich zu werden. Roma ließ keine große Chance zu, beschränkte sich darauf, das Gesamtscore von 2:1 über die Distanz zu bringen. „Wir waren gegen den Ball zu schlecht unterwegs, machten es vor der Pause Roma zu leicht“, gestand Seiwald. Jaissle wechselte zur letzten Viertelstunde mit Ignace van der Brempt, dem Israeli Oscar Gloukh und Benjamin Sesko drei Neue ein, brachte später mit Sekou Koita einen dritten Stürmer, aber nichts ging mehr.

Mit Roma kam die bessere Mannschaft weiter. So ehrlich muss Salzburg sein. Aber kommt d überraschend? Von der Mannschaft der letzten Saison fehlten fünf wichtige Spieler. Alle um viele Millionen verkauft: Karim Adeyemi, Mo Camara (der daheim mit Monaco im Elfmeterschießen gegen Leverkusen rausflog), Brenden Aaronson, Rasmus Kristensen und Max Wöber. Unter diesem Aspekt muss man den Hut ziehen, dass Salzburg noch im Europacup überwinterte. Mit der Besetzung der letzten Saison hätte man sich ärgern können, mit der verjüngten Mannschaft hingegen kam das nicht wirklich überraschend. „Wir sind zu Recht gegen ein italienisches Spitzenteam ausgeschieden“, gab Jaissle zu, „müssen daraus lernen. Aber inklusive Champions League war unser internationaler Auftritt durchaus passabel!“

Union Berlin könnten sich hingegen über seinen Europacup-Strnstunde freuen. Aber der Kapitän, Österreichs Teamspieler Christopher Trimmel, beim 0:0 im Hinspiel gesperrt, kam beim 3:1 (2:0) gegen Ajax Amsterdam erst in der 94. Minute auf den Rasen. Zuvor schonte ihn Trainer Urs Fischer für das Bundesligaspitzenspiel am Sonntag bei Bayer München. Der Kroate Josip Juranovic, der auf Trimmels Position spielte, erzielte unter Mithilfe von Ajax-Tormann Geronimo Rulli das 2:0, gab den Assist zum 3:1. Marcel Sabitzer kam in Old Trafford beim Aufstieg von Manchester United gegen den FC Barcelona keine Minute zum Einsatz. Spaniens Tabellenführer ging durch einen umstrittenen Elfer, den Robert Lewandowski verwandelte, in Führung, nach der Pause brachten brasilianische Tore von Fred und Joker Antony Manchester United mit dem Gesamtscore von 4:3 ins Achtelfinale. Barcelona verlor erstmals seit Ende Oktober. Philipp Mwene spielte beim 2:0 (0:0) von PSV Eindhoven gegen Sevilla durch, Eindhoven schied aber mit 2:3 aus.

Foto: Red Bull Salzburg.

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