Fußball

Zum 70. Geburtstag von Herbert Prohaska 70 Geschichten über Prohaska – Tag 65

70 Geschichten Herbert Prohaska 70 Geburtstag

Am 8. August feiert Herbert Prohaska, Österreichs Jahrhundertfußballer, der letzte Teamchef, mit dem sich Österreich für eine Weltmeisterschaft qualifizierte, seinen 70. Geburtstag.  Sie können bis zum Ehrentag täglich eine Geschichte aus dem Leben von Herbert Prohaska, insgesamt 70, lesen.

Die Leser der Bücher erfahren auch etwas von „Missgeschicken“ in Prohaskas Leben.  Etwa in jungen Jahren in einem Simmeringer Kino. Ein erotisches mit Soft-Pornos, wie man heutzutage sagen würde. „Nicht fummeln, Liebling“ oder „Engelchen oder die Jungfrau von Bamberg“ wurden gezeigt. Mit der feschen Gila von Weitershausen. Prohaska ging mit zwei Freunden in einen Sexfilm, sie saßen in der zweiten Reihe. Als er sich im Dunklen umdrehte, sah er zwei Reihen hinter ihm seinen Vater. Beim Rausgehen wollte der Sohn von ihm wissen, warum er sich diesen Film anschaut. Der Vater beendete die Konversation mit der Feststellung: „Herbert, zu Hause erzählen wir aber nichts davon!“ Beide hielten sich daran.

Als Legionär bei Inter flog Prohaska 1980 von Mailand zu Österreichs WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland nach Helsinki. Mit Zwischenstopp in Frankfurt, wo er Barcelona-Goleador Hans Krankl traf. Ganz Weltmann hatte er Italiens rosa Sportbibel, die Gazzetta, samt der Bordkarte für den Weiterflug in die finnische Hauptstadt unter die Achsel geklemmt, ging noch schnell auf die Toilette. Er legte die Gazzetta kurz auf den Automaten mit den Präservativen, die Bordkarte rutschte dummerweise in den Spalt hinter dem Blechkasten. So sehr Prohaska auch am Automaten rüttelte, seine Hoffnung, die Karte würde durchrutschen und runterfallen, erfüllte sich nicht. Prohaskas Verzweiflungsaktionen wurden immer lauter, prompt kam ein Security-Mann nachschauen. Was sich der wohl dachte, als er den rüttelnden Prohaska sah? Da nicht mehr viel Zeit bis zum Boarding war, ging Prohaska zum Lufthansa-Schalter zurück, um der dort diensthabenden Dame sein Problem zu erklären. Die frage ihn, welchen Automaten er denn meine. Als Prohaska „na den auf den Herrentoilette“ sagte, antwortete sie bestimmt: „Ich war noch nie auf einer Herrentoilette, ich kenne mich dort nicht aus!“

Nach Prohaskas Hinweis auf den Automaten mit den Präservativen schaltete sie auf stur. Lehnte kategorisch ab, ihn eine Ersatzbordkarte auszudrucken, obwohl zuvor kein anderer mit einer ähnlichen Haarpracht eincheckte.  Sie nahm ihm die Version des Missgeschicks einfach nicht ab. Prohaska musste ein neues Ticket kaufen, bekam aber die Zusicherung, das Geld zurückzubekommen, solle sich der Zwischenfall aufklären. Das passierte. Als er in der Luft war, wurde auf der Herrentoilette in Frankfurt der Automat aus der Wand gehoben, die Bordkarte gefunden. Also bekam er in Helsinki das Geld zurück. Zwei Tage später gewann Österreich mit ihm 2:0.

 

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