Fußball

Zum zweiten Mal Demir! Grün-Weiß triumphiert im Glaspalast

Rapids Erfolgsstory beim Mercedes Benz-Cup in Sindelfingen vor den Toren Stuttgarts geht weiter: 2016 gewann Grün-Weiß erstmals das  größte U 19-Turnier Europas, 2017 reichte es zu Platz drei, 2019 ging das Finale gegen den FC Liverpool verloren, Sonntag folgte vier Jahre nach dem ersten Turniersieg der zweite. Auf wirklich beeindruckende Art und Weise. Rapid stellte die jüngste Mannschaft des Turniers, die als einzige keines ihrer sechs Spiele verlor: Samstag in der Gruppenphase 3:0 gegen die Glasgow Rangers, weiters 3:1 gegen RB Leipzig und 2:2 gegen Eintracht Frankfurt, damit Gruppensieger, und zum Auftakt der Zwischenrunde 2:2 gegen Manchester United. Sonntag folgte ein 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach, wobei der Ausgleich erst in letzter Sekunde gelang. Durch den sechsten Feldspieler Moritz Oswald, der im Leiberl von Tormann Niklas Polster traf. Auch bei einer Niederlage wäre Rapid ins Semifinale aufgestiegen. Dort ging es erneut gegen die Rangers, der Sieg fiel mit 4:0 (2:0) ein Tor höher aus als am Samstag. Auch das Finale gegen RB Leipzig gewann Grün-Weiß 4:0 (1:0) vor ausverkauftem Haus, mehr als 5000 Zuschauern, darunter einigen Rapid-Fans, wobei Yusuf Demir mit den Toren zum 2:0, einem gekonnten Lupfer über den Tormann, und 3:0 die Partie entschied. Die Zukunfts-Hoffnungen zeigten gegen Leipzig vor, dass Rapidler auch Bullen „zertrampeln“ können. In den letzten vier Versuchen war die erste Garnitur daran gescheitert. Allerdings gegen die Bullen aus Salzburg.

So wie letztes Jahr mit 15 wurde Demir (im Jubelbild zweiter von links) auch heuer mit 16 zum besten Spieler des Turniers gewählt. Diesmal bereits mit der Nummer zehn am Rücken. Er bestätigte sein außergewöhnliches Talent. Seit 14. Dezember ist er auch der jüngste Rapidler, der je in der Bundesliga eingesetzt wurde, Dienstag beginnt für Demir unter Didi Kühbauer die Vorbereitung auf die Frühjahrssaison. Er band sich an Rapid bis 2022, bekam im Gegenzug die Garantie, bei der Kampfmannschaft zu trainieren, Bei Vertragsende wird Demir erst 19 Jahre jung sein. Ob seine Familie und er auch dann den Verlockungen von finanziell lukrativeren Auslandsangeboten widerstehen können, nochmals in Hütteldorf verlängern werden? Eigentlich schwer vorstellbar, obwohl er nichts „versäumen“ würde. Seine Berater werden andere Interessen haben. Da könnte Rapid ähnliches passieren, wie knapp vor Jahreswechsel Red Bull Salzburg beim ebenfalls 19 jährigen Erling Haaland.

Demir war einer der drei 16 jährigen der Turniersieger. Außer ihm sind auch Pascal Fallmann und Tobias Hedl, der im Finale nach Assist von Demir für den Endstand sorgte, so jung. Enes Tepecik spielte als einziger 15 jähriger in Sindelfingen. Mit Tormann Polster, Verteidiger Marko Dijakovic, Moritz Oswald und Mehmet Ekiz gewannen vier 17jährigie, 18 sind nur Hedls älterer Bruder Niklas im Tor, Raphael Strasser, Mustafa Kocyigit, der im Finale den Führungstreffer erzielte und der ebenfalls herausragende Kapitän Martin Moormann, der im Semifinale zweimal traf, mit dem Fersler gegen Manchester United das attraktivste Tor des Turniers schoss, Moormans Kommentar zum Triumph: „Einfach geil, wir haben das auch verdient. Daher lassen wir uns feiern!“ Zumindest am Spielfeld passierte dies nur mit Wasser.

Was geschah eigentlich mit den Siegern von 2016? Bei Rapid geschafft hat es nur der Siegestorschütze zum 1:0 im Endspiel gegen Hoffenheim, Dejan Ljubicic.  Manuel Thurnwald spielt auch in der Bundesliga, aber bei Altach. Attila Szalai ist seit November ungarischer Teamspieler. Als Legionär bei Apollon Limassol. War auch dabei, als die Zyprioten im Sommer die Austria in der Qualifikation zur Europa League eliminierten. Aus Rapids Sindelfingen-Truppe von 2017 ragte Kelvin Arase als Torschützenkönig heraus. Zwei Jahre später schaffte er es, sich in der Kampfmannschaft zu etablieren.

 

Foto: SK Rapid.

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